Die AfD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern forderte heute eine Rückkehrprämie von 50.000 Euro für rückkehrwillige deutsche Ärzte, die im Ausland arbeiten. Zusätzlich zu den bestehenden Programmen sollte ein Wettbewerbsvorteil für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern geschaffen werden. Der Abgeordnete Dr. Gunter Jess (AfD) analysierte erst die Lage, nach der etwa 40% der niedergelassenen Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern ab 2020 im Rentenalter wären und trotzdem weiter arbeiten.
Gleichzeitig verließen Ärzte das Land. „Im Jahr 2015 sind insgesamt 2.143 ursprünglich in Deutschland tätige Ärzte ins Ausland abgewandert. Der Anteil der deutschen Ärzte betrug darunter laut Bundesärztekammer 58,4 Prozent.“ sagte der Gesundheitsexperte der AfD-Fraktion.
Der Gesundheitsminister Harry Glawe verwies auf die Kassenärztliche Vereinigung, die bereits finanziell bei der Niederlassung behilflich ist.
Torsten Koplin (Die Linke) fokussierte sich auf die Ursachen der Problematik. Eine reine monetäre Sichtweise würde das nicht alles lösen. Koplin bezeichnete die Auswanderer auch als „Wirtschaftsflüchtlinge“. Er bemerkte sarkastisch, dass die AfD sich plötzlich für Wirtschaftsflüchtlinge einsetze. Prof. Dr. Ralph Weber entgegnete spitzzüngig: „Ja, wir wollen diese Wirtschaftsflüchtlinge gerne auch abgeschoben sehen.“
Der SPD-Abgeordnete Julian Barlen bezeichnete den Antrag als Populismus und kritisierte die Forderung, weil sie sich nur auf „deutsche Ärzte“ bezieht. Der Bevölkerung sei es egal, ob ein deutscher oder ein ausländischer Arzt sie behandelt. Jess entgegnete, dass Patienten eine deutschsprachige Ärzteschaft bevorzugen würden, die sich mit dem Gesundheitssystem sehr gut auskenne.
Der Antrag wurde von allen anderen Fraktionen abgelehnt.