Bild: Philip Steinbeck (Unternehmer und Kreistagsmitglied der AfD) und seine Frau Natascha Steinbeck (Kreisvorstand der AfD Südwestmecklenburg)
Martin Schmidt. 26.10.2022
Auf einer Bürgerdemonstration in Ludwiglust gegen die Energiepolitik am 17.10.2022 kam es zu einem mutmaßlich tätlichen Angriff auf das AfD-Kreistagsmitglied, Philip Steinbeck, durch den Fraktionsgeschäftsführer der ebenfalls im Landkreis ansässigen HUI-Fraktion (Heimat und Identität), Adrian Wasner.
Was passierte?
Nachfragen der HANSE RUNDSCHAU ergaben, dass sich bei der Bürgerversammlung verschiedene politische Spektren aller Couleur zusammenfanden. Eine Auflage der Versammlungsleiter war es, dass kein politisches Werbematerial verteilt werden soll, das nicht abgestimmt ist. Offenbar verstieß ein einzelnes AfD-Mitglied gegen diese Auflagen, da es davon nichts wusste. Infolgedessen ermahnte man seitens der Ordner das AfD-Mitglied und Wasner (Laut SVZ ein NPD-Mitglied) mischte sich ein, obwohl dieser kein Ordner war. Dies bestätigt eine Videoaufnahme. Philip Steinbeck stellte sich zur Gruppe, verteilte aber nach eigenen Angaben keine Handzettel oder Parteiwerbung. Laut AfD griff Wasner nach einer verbalen Auseinandersetzung Steinbeck an und schubste ihn um.
HUI-Fraktion sieht es anders
Gegenüber der HANSE RUNDSCHAU verwies die HUI-Fraktion auf ihre Pressemitteilung. Dort streitet die Fraktion die Tat nicht komplett ab, sondern warf Steinbeck ein Schauspiel vor, das eines „sterbenden Schwaans glich (sic!). „Um diese, für unseren Geschäftsführer bedrohlich wirkende Situation aufzulösen, schob Herr Wasner den Herrn Steinbeck von sich.“ heißt es in der Mitteilung. Ebenso wurde eine Anzeige wegen Verleumdung gegen Steinbeck gestellt.
Steinbeck erstattet Anzeige
Steinbeck erwiderte auf den Vorwurf, er habe sich theatralisch fallen gelassen mit Bildern von Hämatomen (liegen der Redaktion vor) und einer Strafanzeige, die bei der Staatsanwaltschaft eingereicht wurde. Er sei sich sicher, dass viele Zeugen die Tat gesehen haben und er grundlos angegriffen wurde.
Nun wird wohl die Justiz entscheiden müssen, was vorgefallen ist.