Die polarisierende Umweltschutzorganisation Greenpeace fällt häufig durch nicht gesetzeskonforme Provokationsformen auf. Seit gestern werfen 13 Greenpeace-Aktivisten 60 bis zu 1.000 Kilogramm schwere Granitblöcke von Bord ihres Schiffes „Beluga II“ und Schlauchbooten ins deutsche Meeresschutzgebiet „Adlergrund“. Aktionen in polnischen Hoheitsgebieten sind nicht bekannt. Ziel sei es laut den Umweltextremisten, eine mögliche Stellnetzfischerei zu beenden.
Massive Kritik von Behörden und Fischern
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) bezeichnet das Vorgehen als einen Verstoß gegen das sogenannte Hohe-See-Einbringungsgesetz. Laut NDR 1 radio MV behaupten lokale Fischer vor Ort wie der Unternehmer Philipp Bruns, Geschäftsführer der Sassnitzer Kutter- und Küstenfisch GmbH, dass seit zehn Jahren niemand mehr mit Grundschleppnetzen über den Adlergrund gefahren sei. Michael Schütt, Vorsitzender des Fischereiverbands Mecklenburg-Vorpommern, bezeichnet die Aktion als „Selbstjustiz“.
Politik stellt sich gegen Greenpeace
Aber auch die Politik stellt sich gegen die umstrittene Umweltorganisation. Der AfD-Landtagsabgeordnete Ralf Borschke legte gleich eine Anzeige oben drauf.
Auch die CDU-Fraktion kritisierte die Umweltfreunde von Greenpeace. Der fischereipolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Burkhard Lenz, äußerte sich per Pressemitteilung: „Einerseits stärkere Regionalität einzufordern und im nächsten Moment regionale Fischer zu drangsalieren, halte ich jedoch für scheinheilig. Zumal es nicht nachgewiesen ist, dass der Bestand der Population der Seevögel und der Meeressäuger durch die ökosystemgerechte Stellnetzfischerei gefährdet ist.“
Die anderen Parteien äußerten sich bisher nicht.