Beitragszahler in Mecklenburg-Vorpommern müssen sich auf höhere Abgaben gefasst machen. Ein entsprechendes Schreiben flatterte heute bei vielen Versicherten in die Briefkästen ein. Aufgrund der anhaltenden Corona-Lage, einem erheblichen Zusatzaufwand und gestiegener Leistungsausgaben wird zum ersten Mal seit Einführung der Zusatzbeitrag erhöht. Der allgemeine Beitragssatz beträgt 14,6 Prozent. Der Zusatzbeitragssatz steigt von 0,9 Prozent auf nun 1,5 Prozent.
Bereits vor einigen Tag erklärte sich der Verwaltungsrat in einer Pressemitteilung.
„Wir sind als Selbstverwaltung für einen tragfähigen Haushaltsplan verantwortlich und haben uns die Entscheidung deshalb nicht leichtgemacht“, erklären die alternierenden Verwaltungsratsvorsitzenden Alexander Schirp und Knut Lambertin.
Die Schuld dafür schieben die Kassen-Experten auf die Bundesregierung: „Indem der Bundesgesundheitsminister aber dreist in die Rücklagen der Beitragszahler bei den Krankenkassen greift, bestraft er vor allem die Beitragszahler derjenigen Krankenkassen, die jahrelang verantwortungsvoll und vorausschauend gewirtschaftet haben.“
Der Verwaltungsrat der AOK Nordost fordert zudem ein bundesweites Defizit der gesetzlichen Krankenkassen von noch 11 Milliarden Euro im Jahr 2021 durch Steuerzuschüsse und nicht durch Beiträge zu schließen. 5 Milliarden habe der Bund bisher schon eingeplant. Insgesamt klafft eine Lücke von 16 Milliarden im kommenden Jahr 2021.