Till Backhaus (SPD).Markus Scholz/dpa/Archivbild
Stettin/Altwarp/Schwerin (dpa) – Im Zusammenhang mit dem Fischsterben in der Oder sollen im Stettiner Haff Ölsperren eine größere Ausbreitung von möglichen Fischkadavern verhindern. Das haben die Umweltminister Polens und Deutschlands sowie der Bundesländer Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern vereinbart, wie ein Sprecher des Schweriner Umweltministeriums am Montag sagte. Das Treffen, an dem MV-Umweltminister Till Backhaus (SPD) teilnahm, hatte am Sonntagabend im polnischen Stettin (Szczecin) stattgefunden. Bisher seien im deutschen Teil des Haffs, in das die Oder mündet – es ist mit rund 900 Quadratkilometern etwa doppelt so groß wie der Bodensee -, keine toten Fische aus der Oder angeschwemmt worden.
Die Oder erreicht bei Stettin auf polnischer Seite das Stettiner Haff, das zu zwei Dritteln zu Polen gehört. Dort verlaufen zwei Wasserverbindungen zur Ostsee. Der kleinere östliche Teil des Haffs beginnt bei Altwarp, gehört zu Deutschland und ist über den Peenestrom mit der Ostsee verbunden. Das Fischsterben in der Oder beunruhigt seit Tagen Fischer und andere Menschen, die in Polen und Deutschland an dem Grenzfluss leben. Polnische Behörden hatten nach Regierungsangaben bereits Ende Juli erste Hinweise darauf bekommen, dass in dem Fluss viele verendete Süßwasserfische treiben.
In Brandenburg wurden in den letzten Tagen größere Mengen Fischkadaver aus dem Fluss geholt. Die genaue Ursache ist nach Regierungsangaben auf polnischer Seite noch unklar. Am Montag werden in Brandenburg weitere Labor-Ergebnisse erwartet. Geprüft wird unter anderem, ob ein erhöhter Salzgehalt im Flusswasser im Zusammenhang mit dem Fischsterben steht. Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) will sich am Montag in Lebus an der Oder ein Bild von der Lage machen.