Das ging nach hinten los. Der verurteilte Tierquäler und Rostocker Rapper Marteria, der häufig mit der linksextremen Band „Feine Sahne Fischfilet“ in Erscheinung tritt, wurde erneut massiv angefeindet. Nachdem er schon 2013 brutal durch den Rapper „Farid Bang“ entehrt wurde („Marsimoto, er kriegt meinen Ochsenpimmel ab.“ – „Man wieso denn jetzt ich? “ – „Weil du eine Fotzenstimme hast.“ wurde er nun von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) wie ein Schuljunge vom Direktor zurechtgewiesen.
Zur Vorgeschichte
Im Vorfeld der neuen Gesetzesnovelle zum SOG (Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Mecklenburg-Vorpommern) wurde seitens linksextremer Bündnisse und Fußballfans gegen die Landesregierung mobilisiert. Marteria und seine Musikerkollegen von „Feine Sahne Fischfilet“ warfen Innenminister Lorenz Caffier (CDU) Stasimethoden vor. Unter dem Motto „SOGenannte Sicherheit“ wurden Flugzettel verteilt sowie in der Bahn ausgelegt und Aufkleber wurden massiv in den großen Städten verklebt. Unter dem Hashtag #Stasireloaded wurde gegen Caffier im Netz agitiert. Am 16. Juni gab es sogar eine Demo vor dem Landtag (hier klicken).
Die Vernichtung im Landtag
Sichtlich genervt, aber mit ungewohnt bissigem Unterton, antwortete der Innenminister nun. Im Landtag trampelte er öffentlich auf Marteria, dem von ihm als „Chefkritiker des SOG“ und „Möchtegern-Bürgerrechtler“ bezeichneten, bei der Vorstellung des neuen Gesetzentwurfes herum. Er warf dem Sprechgesangskünstler vor, die Fußballfans von Hansa Rostock mit Fake-News aufgehetzt zu haben. Minutenlang grillte er Marteria und legte zum Stasi-vergleich nach, dass er „nicht nur anmaßend, sondern auch dreist“ sei. Es wäre „Geschichtsklitterung und Relativierung von Unrecht […] Wenn man sich aber zu politischen Themen äußern muss, hat man auch die Verantwortung, nicht irgendwelchen Stuss zu erzählen.“
Caffier entkräftete die Argumente der SOG-Kritiker, nach denen es nun möglich wäre grundlos Leute zu überwachen oder Fußballfans auf Verdacht hin zu inhaftieren. Allerdings wird es möglich sein mit richterlichem Beschluss nun Kommunikationskanäle wie Whatsapp auswerten zu dürfen.