Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Schwerin (dpa/mv)
Die Reduzierung des Klimagases CO2 kommt in Mecklenburg-Vorpommern trotz des Ausbaus regenerativer Energien nicht wie gewünscht voran. Im Jahr 2017 lag der Kohlendioxid-Ausstoß in dem Bundesland bei 73,3 Prozent des Wertes von 1990, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken im Landtag hervorgeht. Der Wert hat sich seit 2010 nicht mehr signifikant verringert. Damals lag er bei 73,9 Prozent. Im Jahr der Finanzkrise 2009 waren es den Regierungsangaben zufolge 70,2 Prozent gewesen.
«Die Klimapolitik der Landesregierung ist krachend gescheitert», sagte die energiepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion der Linken, Mignon Schwenke, am Montag. Es sei schockierend, dass MV in den zurückliegenden zehn Jahren so gut wie keine Fortschritte gemacht habe. «Das Ziel der Landesregierung, bis 2020 eine CO2-Reduktion von mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 zu erreichen, wird meilenweit verfehlt.» Damit leiste das Land keinen Beitrag zum Erreichen der nationalen und internationalen Klimaschutzziele.
Schwenke forderte die rasche Verabschiedung eines Landes-Klimaschutzgesetzes und kündigte die Vorlage eines Entwurfs ihrer Fraktion für die Landtagssitzung im Januar an. Andere Bundesländer seien deutlich weiter, kritisierte sie.
Den Angaben der Landesregierung zufolge wurden im Jahr 2017 in MV rund 19 Millionen Tonnen CO2 beim Verbrauch von Energieträgern wie Kohle, Erdgas und Mineralöl ausgestoßen. Das waren pro Einwohner 11,8 Tonnen. Im Jahr 1990 lag der Kohlendioxid-Ausstoß im Nordosten demnach bei 25,9 Millionen Tonnen, schon im Jahr darauf rutschte er aufgrund der Wirtschaftskrise im Osten auf 19,2 Millionen Tonnen ab.