Crone: Akzeptanz der Pandemie-Regelungen könnte sinken
Schwerin (dpa/mv)
Mecklenburg-Vorpommerns Bürgerbeauftragter Matthias Crone hat die Sorge geäußert, dass bei zu starker Regulierung der Pandemievorschriften die Zustimmung in der Bevölkerung schwindet. «Wenn die Regelungen zu filigran und detailreich werden, schaut keiner mehr durch, und die Akzeptanz sinkt», sagte Crone am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Er regte an, die einzelnen Verbote anzuschauen und zu überprüfen, ob sie wirklich für die Bekämpfung der Pandemie erforderlich sind.
Crone sagte dies unter dem Eindruck der stark zunehmenden Zahl von Anrufen bei seiner Behörde wegen der unterschiedlichen Interpretationen der Reisefreiheit für die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Nach den verschiedenen Verordnungen und Allgemeinverfügungen der Landesregierung in der Vergangenheit hätten die Menschen unzählige Fragen. Crone sagte, dass auch ihm nicht immer alles klar sei. «Wir sitzen hier mit mehreren Volljuristen. Wir müssen alles sehr genau studieren und sind dann auch nicht sicher, ob wir den Regelungsgehalt richtig erfasst haben.»
Für die Landesregierung gebe es prinzipiell zwei Möglichkeiten. Wenn sie mehr auf Restriktionen setze, müsse sie mehr Ausnahmeregelungen einbauen und diese am besten schon vorab gut durchdacht haben. Auf der anderen Seite gelte, dass bei weniger strengen Regeln ein höheres Risiko in Kauf genommen werden müsse. «Dafür ist aber die Akzeptanz größer.» Er könne sich gut vorstellen, dass sich die Landesregierung mehr an den Vorschriften der anderen Bundesländer orientiert. «Wir dürfen ruhig etwas mehr beieinander bleiben in Deutschland».