
Dänemarks Mitte-rechts-Regierung verschärft ihren Anti-Flüchtlingskurs weiter: Abgelehnte Asylwerber sowie kriminelle Ausländer sollen ab 2021 auf der Insel Londholm einquartiert werden. Finanzminister Kristian Jensen sagte: „Das ist kein Gefängnis, aber man muss nachts dort sein.“ Tagsüber soll eine Fähre zur Insel fahren.
Die sieben Hektar große Insel Lindholm liegt in der Ostsee und ist bisher unbewohnt. Abgelehnte Asylwerber bekämen nur noch vorübergehend eine Unterkunft, bis sie nach Hause zurückkehren können, erklärte Jensen.
Auf der Insel wird nach Informationen der „Bild“-Zeitung derzeit Virusforschung betrieben und an Tierseuchen wie wie Tollwut oder Schweinepest geforscht. Die Wissenschaftler sollen die Insel der Technischen Universität im kommenden Jahr verlassen.
Botschaft: „Ihr könnt nicht für den Rest eures Lebens in Dänemark bleiben“
Die Mitte-rechts-Regierung in Kopenhagen und die sie unterstützende Dänische Volkspartei trafen am Freitag eine Haushaltsvereinbarung für 2019, in der u.a. ein konsequenterer Umgang mit abgelehnten Asylwerbern beschlossen wurde. Es soll außerdem künftig eine Obergrenze für Familienzusammenführungen geben. Peter Skaarup, Fraktionsvorsitzender der Dänischen Volkspartei, sagte: „Jetzt sagen wir den Menschen vom ersten Tag an, dass sie nicht für den Rest ihres Lebens in Dänemark bleiben können.“ Dänemark lehnt den UNO-Migrationspakt ab.
Der politische Kurs in der Migrationsfrage wird in Dänemark auch von die Sozialdemokraten unterstützt. 2017 wurden in Dänemark lediglich 3500 Asylanträge gestellt, im Jahr der Völkerwanderung 2015 waren es noch etwa 21.000.