Durchsuchungen bei Awo: Ermittler prüfen gesicherte Daten

Foto: picture alliance / Hauke-Christian Dittrich/dpa/Archivbild

Neubrandenburg (dpa/mv)

Einen Tag nach umfangreichen Durchsuchungen bei der Neubrandenburger Arbeiterwohlfahrt (Awo) nehmen Ermittler und Staatsanwaltschaft nun beschlagnahmte Unterlagen und Datenträger unter die Lupe. Es werde wegen Verdachts der Untreue gegen ehemalige und jetzige Mitglieder des Awo-Vorstandes in Neubrandenburg ermittelt, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag sagte. Geprüft wird, ob und inwieweit Verdächtige sich private Vorteile im Zusammenhang mit dem Geschäftsbetrieb verschafft hätten. Zu den Verdächtigen gehören ein ehemaliger Awo-Geschäftsführer und Angehörige. Der langjährige Ex-Chef war Ende 2016 nach Bekanntwerden der Vorwürfe und Prüfung durch den Awo-Landesverband ausgeschieden.

Der Einsatz am Mittwoch war schon die zweite Durchsuchung bei dem Wohlfahrtsverband. Im November 2019 hatte es schon Durchsuchungen gegeben, nun wurde der Umfang ausgeweitet. Die Neubrandenburger Awo soll Immobilien gemietet haben, die Familienmitgliedern des Mannes gehörten und dort unter anderem auch Hausmeisterdienste genutzt haben. Zudem seien fast alle Versicherungen des Verbandes über eine Versicherungsagentur des Beschuldigten gelaufen, hieß es damals.

Der Landesverband war 2016 – anders als im Bereicherungsfall im Awo-Kreisverband Müritz – zu dem Schluss gekommen, dass der Vorstand in Neubrandenburg in die Geschäfte Einblick hatte und diese nicht zu beanstanden seien. Hauptamtliche Geschäftsführer der Awo sollten aber keine Nebentätigkeiten haben, die sie in Interessenkonflikte bringen können. Die Awo Neubrandenburg hat nach eigenen Angaben mehr als 400 Mitarbeiter in Jugendhilfe und Pflege.

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