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Berlin/Schwerin (dpa/mv)
Die Preise für Wohneigentum sind dem Immobilienverband Deutschland (IVD) zufolge in Mecklenburg-Vorpommern ungeachtet der Corona-Krise weiter gestiegen. Im ersten Halbjahr mussten Käufer für Einfamilienhäuser im Schnitt 6,2 Prozent mehr bezahlen als 2019, für Eigentumswohnungen sogar 8,5 Prozent mehr, wie der Verband am Dienstag in Berlin mitteilte. Damit entwickelten sich die Wohneigentumspreise etwa im bundesweiten Trend, hieß es. Die Mieten bei Neuvermietungen legten dem IVD zufolge um 2,2 Prozent zu – auf 7,50 Euro pro Quadratmeter. Für seinen Wohn-Preisspiegel hat der IVD nach eigenen Angaben die Entwicklung des Immobilienmarktes in bundesweit rund 400 Städten erfasst.
Den stärksten Preisanstieg bei Eigentumswohnungen gab es demnach in der Landeshauptstadt Schwerin mit 12,5 Prozent. In Rostock habe er bei 10,5 Prozent gelegen und in Güstrow bei 5,1 Prozent. Am teuersten sind Eigentumswohnungen den Angaben zufolge in Ferienorten wie Binz auf Rügen mit 3600 Euro pro Quadratmeter und Warnemünde mit 3500 Euro. In Rostock betrage er 2100 Euro pro Quadratmeter, in Schwerin entspreche der Preis dem landesweiten Durchschnitt von 1800 Euro.
Einfamilienhäuser legten dem IVD zufolge durchschnittlich um 6,2 Prozent zu – in Güstrow aber zum Beispiel deutlich stärker um 12,9 Prozent, in Rostock hingegen nur um 4,3 Prozent. Der landesweite Durchschnittspreis von 250 000 Euro betrage rund zwei Drittel des deutschlandweiten Durchschnittspreises. Am teuersten sind Einfamilienhäuser laut IVD in Warnemünde mit 500 000 Euro und Binz mit 450 000 Euro. In Rostock koste ein vergleichbares Einfamilienhaus etwa 300 000 Euro, in Schwerin 230 000 Euro.
Die Mieten in Mecklenburg-Vorpommern stiegen dem Verband zufolge im Durchschnitt um 2,2 Prozent, fast wie im bundesweiten Schnitt. Die höchsten Mietzuwächse gab es demnach in Schwerin mit 5,9 Prozent. In Rostock lag der Zuwachs nur bei 1,9 Prozent, dort gilt eine Mietpreisbremse. Der durchschnittliche Mietpreis bei Neuvermietungen betrage 7,50 Euro pro Quadratmeter (Nettokaltmiete).
«Der Immobilienmarkt trotzt der Corona-Krise», schätzte die Vorsitzende des IVD Nord, Anika Schönfeldt-Schulz, ein. Regionale Ballungsräume wie Schwerin und Rostock verzeichneten eine anhaltend hohe Wohnungsnachfrage. «Allerdings sehen wir auch, dass es trotz der verhältnismäßig günstigen Preise schon erste Ausweichbewegungen ins nähere Umland gibt.»