Foto: Jörg Carstensen/dpa
Schwerin (dpa/mv)
Auf einem Empfang zum Erntedank im Schweriner Schloss hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Sonntag den in Land- und Ernährungswirtschaft tätigen Menschen gedankt. «Gerade in diesem Jahr können wir nicht oft genug Danke sagen», erklärte die Regierungschefin. «Es gab viel Unsicherheit und Sorgen, die Versorgung der Bevölkerung war aber nie in Gefahr.»
Die Landwirte hätten mit schwierigen Witterungsbedingungen kämpfen müssen. Dennoch sei die Ernte, wenn auch regional unterschiedlich, für viele Betriebe besser ausgefallen als in den Vorjahren, sagte Schwesig auf dem Empfang nach dem Erntedank-Gottesdienst im Schweriner Dom. Das in Dobbertin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) geplante Landeserntedankfest musste coronabedingt ausfallen.
Es werde 2021 in Dobbertin nachgeholt, versicherte Agrarminister Till Backhaus (SPD). Zugleich mahnte er, Umwelt- und Klimaschutz ernst zu nehmen und die Ökologisierung der Landwirtschaft umzusetzen. «Lebensmittel sind nicht selbstverständlich», äußerte er. Und doch würden viele weggeworfen.
In diesem Jahr hätten viele Landwirte um eine wenigstens durchschnittliche Ernte gebangt. Die vergangenen drei Jahre seien zu trocken gewesen – wohl ein Zeichen des Klimawandels, meinte Backhaus. Die Landwirte müssten sich darauf einstellen, die Landesregierung werde sie dabei unterstützen, kündigte er an. Als neue Gefahr komme nun die Afrikanische Schweinepest dazu. Die Preise für Schweine seien so gesunken, dass sich die Produktion kaum noch lohne.
Trotz der Trockenheit lagen laut Ministerium die Getreideerträge um 2,6 Prozent über dem Durchschnitt der letzten sechs Jahre. Beim Winterweizen als wichtigster Kultur war es ein Plus von 5 Prozent. Ähnlich sieht es beim Winterraps aus, der zweitwichtigsten Feldfrucht. Die Kartoffelernte bleibt ersten Berechnungen zufolge hinter den Erträgen der Vorjahre zurück.