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Schwerin (dpa/mv)
Es wird wieder gestiftet in Mecklenburg-Vorpommern – trotz Corona. In diesem Jahr sind fünf Stiftungen hinzugekommen, wie die zuständige Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. «Wie schon im Jahr 2017 sind es damit wieder insgesamt 165 Stiftungen.»
Anerkannt wurde demnach zum Beispiel die Dr. Julius und Günter Budde Stiftung mit Sitz in Sundhagen-Falkenhagen (Landkreis Vorpommern-Rügen). «Die Stiftung möchte Kunst und Kultur, Erziehung und Bildung sowie den Denkmalschutz und die Denkmalpflege fördern», so Hoffmeister.
Genehmigt worden sei unter anderem auch die Stiftung Gutshäuser und Gutsanlagen in Mecklenburg-Vorpommern mit Sitz in Fünfseen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). «Auch diese Stiftung verfolgt den Zweck der kulturellen Förderung», sagte die Ministerin. «Vor allem geht es der Stiftung darum, die als Kulturdenkmäler anerkannten Gutshäuser und Gutsanlagen wiederherzustellen und zu erhalten. Dazu gehört auch das jeweilige historische Ensemble des Umfeldes.»
Die beiden Beispiele zeigten, wie wichtig und nachhaltig die Arbeit von Stiftungen sei. «Unser Land ist geprägt von Gutshäusern und Gutsanlagen, von denen so einige in einem sehr schlechten Zustand sind. Daher freut es mich, dass es für einige dieser Häuser dank der Stiftungen Lichtblicke gibt.»
Auch die Förderung sozialer Zwecke von Stiftungen sei viel wert. «Sie helfen, unsere Gesellschaft, unser Zusammenleben zu unterstützen.»
Die Neugründungen in diesem Jahr seien besonders erfreulich, da die Umstände derzeit nicht einfach für Stiftungen seien. In Einzelfällen hätten Stiftungen ihre Arbeit reduziert. Einige wurden auch ganz aufgegeben, so dass die Zahl der Stiftungen in MV von 2017 bis 2019 von 165 auf 160 sank. Nach den fünf Neugründungen in diesem Jahr sind es wieder 165.
Mecklenburg-Vorpommern ist das Bundesland mit den wenigsten Stiftungen bezogen auf die Bevölkerungszahl, es teilt sich den letzten Platz mit Brandenburg. Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen kamen im vergangenen Jahr in den beiden Bundesländern jeweils zehn Stiftungen auf 100 000 Einwohner. Beim Spitzenreiter Hamburg beträgt dieser Wert 78. Der bundesweite Durchschnitt lag 2019 bei 28 Stiftungen je 100 000 Einwohner.
Zu den bekanntesten Stiftungen in MV gehören die Sparkassenstiftungen, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern-Stiftung und die Dreikönigsstiftung in Neubrandenburg, die den Siemerling-Sozialpreis vergibt. Außerdem gibt es inzwischen sieben Bürgerstiftungen, in die sich Einwohner einer Region auch mit kleinen Beträgen einbringen können.
Seit Jahren leiden die Stiftungen, die ihre Projekte in der Regel aus den Erträgen ihres angelegten Kapitals finanzieren, unter den niedrigen Zinsen. Neben Barkapital können auch andere Werte eingebracht werden, die Ertrag bringen, wie Immobilien oder Wertpapiere.