Gartenschau-Chef: Verschiebung der Buga 2025 denkbar

An der Kaikante im Stadthafen stehen Hochbeete mit Baggergut aus der Warnow. Quelle: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Rostock (dpa/mv)

Der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG), Jochen Sandner, würde sich dem Wunsch nach einer Verschiebung der Buga 2025 um ein Jahr nicht verschließen. Nach wie vor wirke sich die Corona-Pandemie etwa auf Planungen und Genehmigungen aus, sagte Sandner am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Auch führe der Ukraine-Konflikt zu zunehmender Unsicherheit und Kostenveränderungen.

Sandner betonte, dass die Gremien der Hansestadt eine Verschiebung in den kommenden 14 Tagen beschließen müssten. Möglicherweise sei dies die klügere Option – das müsse aber von der Stadt, dem Aufsichtsrat der Buga und der Bürgerschaft so formuliert werden. «Wenn das so kommt, sage ich: Mit uns ist eine Verschiebung auf 2026 grundsätzlich denkbar und machbar.»

Gegen die Buga 2025 hatte es in der Hansestadt von Beginn der Überlegungen an Gegenstimmen gegeben. Kritisiert wurden etwa die hohen Kosten von mehr als 140 Millionen Euro bei gleichzeitigem hohem Bedarf an Sozial- und Bildungsleistungen oder Verzug bei wichtigen Verkehrsprojekten. Allerdings gibt es Zusagen von mehr als 100 Millionen Euro von Bund und Land für die Buga-Ausrichtung.

Auch Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) hatte bereits von der Notwendigkeit eines Plans B gesprochen. Ohne Fertigstellung eines der Schlüsselprojekte müsse über eine Verschiebung gesprochen werden. Zu den Schlüsselprojekten gehörten unter anderem der Bau einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Warnow oder ein neuer Stadtpark auf einer alten Mülldeponie auf der östlichen Warnowseite.

Sandner sagte, dass diese Schlüsselprojekte zur Buga gehörten. Eine Entscheidung zur Verschiebung müsse mit der Landesregierung als Fördermittelgeber abgesprochen werden. Zudem sei 2026 die einzig denkbare Option für die Verschiebung, denn die Planungen für die Gartenschauen 2027 und 2029 seien schon weit vorangeschritten.

Die Vorsitzende des Buga-Ausschusses der Hansestadt, Jana Blaschka, bezeichnete die Verschiebung der Buga um ein Jahr als eine mögliche Variante zur Lösung der Probleme. Sie begrüßte das Entgegenkommen der Gesellschaft. Trotzdem müssten zunächst alle Tatsachen auf den Tisch. Dazu zähle eine Risiko-Analyse, die ihren Angaben zufolge seit längerem bei Madsen liege. Blaschka betonte allerdings, dass nach den ihr zur Verfügung stehenden Informationen ein regulärer Beginn der Buga im April 2025 trotz aktueller Verteuerungen durchaus möglich sei.

Die Linke-Bürgerschaftsfraktion Eva-Maria Kröger warnte davor, vorschnell die Buga zu verschieben. Alle Details des aktuellen Buga-Stands müssten zunächst bewertet werden – inklusive der Baukosten-Steigerung und der aktuellen Rohstoffkrise. «Erst dann können wir sagen, ob die Buga verschoben oder abgesagt werden muss.»

Der Rostocker Buga-Geschäftsführer, Oliver Fudickar, verwies auf die Sitzung des Aufsichtsrats am Freitag kommender Woche. Wenn die zuständigen Gremien die Verschiebung für eine Option halten, würden die entsprechenden Gespräche mit der Buga-Gesellschaft geführt.

Allgemein, Kultur, Land und Natur, M-V, Rostock, Wirtschaft
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.