Stralsund. „Ungeimpfte sind hier nicht erwünscht!“ heißt es in Frakturschrift auf Bildern, die in den sozialen Netzwerken kursieren. Angebracht wurden die entsprechenden Schilder in Stralsund am dortigen Bürgerbüro der SPD. Unterschrieben ist der martialische Ausspruch mit „STIKO-Oberkommando“. „STIKO“ ist die Abkürzung der ständigen Impfkommission, die der SPD-geführten Bundesregierung beratend zur Seite steht und jüngst mit ihren Empfehlungen bezüglich der Corona-Pandemie von sich reden macht. Ein „STIKO-Oberkommando“ gibt es nicht.
Offenbar artikuliert die Aktion, welche mit fragwürdigen NS-Assoziationen spielt, den Unmut großer Teile der Bevölkerung über die teils rigiden Maßnahmen. Gestern kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erneut härtere Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene ab dem 24. Dezember an, wie der NDR berichtete. Der Urheber der Schilder ist bislang unbekannt.
In der Hansestadt gab es jüngst zahlreiche Proteste. Am 13. Dezember war ein 47-jähriger Mann im Weihnachtsmannkostüm von der Polizei festgenommen worden, nachdem er seinen Unmut gegen die 2G-Regel auf dem Weihnachtsmarkt zum Ausdruck brachte und sich weigerte, sich zu identifizieren. Als Reaktion darauf kam es zu einer Solidaritätsdemonstration, der sich zahlreiche Bürger anschlossen. Im Vorfeld war die Veranstaltung von Impfskeptikern in den sozialen Medien und mit verschiedenen Aktionen beworben worden.
In der Vergangenheit kam es in und um Stralsund bereits häufiger zu verschiedenen Protestaktionen gegen den Corona-Kurs der Bundesregierung. Am 15.2. versahen Unbekannte zahlreiche Geschäfte in der Stralsunder Innenstadt mit der Aufschrift „Hier stirbt der deutsche Mittelstand.“ Am 15.5.2020 hatten Aktivisten der „Identitären“ einen Grabstein mit der Aufschrift „Meinungsfreiheit, Bewegungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Demokratie“ vor dem Bürgerbüro der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel platziert.
