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Schwerin (dpa/mv)
Rund 17 000 Ältere in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten in einem Minijob, obwohl sie bereits in Rente sind. Ihre Zahl sank im Zuge des Corona-Lockdowns im Frühjahr leicht von 18 038 im März auf 17 486 im April, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken im Landtag hervorgeht. Damit war mehr als jeder fünfte Minijobber im Nordosten über 65 Jahre alt.
Gut 23 000 Menschen im Land schafften demnach im April neben ihrer eigentlichen Arbeit zusätzlich in einem Minijob. Insgesamt gab es in dem Monat 80 380 geringfügig Beschäftigte in MV.
Die Linke sieht einen Grund für Senioren-Minijobber und geringfügig Beschäftigte im Nebenjob in niedrigen Löhnen und Renten im Nordosten. Viele Männer und Frauen seien gezwungen, zusätzlich einer geringfügigen Beschäftigung nachzugehen, sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Linken-Landtagsfraktion, Henning Foerster. Und es würden mehr: In den letzten neun Jahren – von 2010 bis 2019 – sei die Zahl der Senioren mit Minijob von 10 748 auf 18 756 gestiegen. Die Zahl der Menschen mit einer geringfügigen Beschäftigung neben dem Hauptjob sei in dieser Zeit von 17 197 auf 25 515 im Jahr 2019 angewachsen.
Die Corona-Krise treffe diese Menschen besonders hart, denn auch im Nordosten seien viele Minijobs weggebrochen, so Foerster. Aktuellere Zahlen als April liegen dazu noch nicht vor. Das Statistische Landesamt geht aber ebenfalls von einem weiteren Rückgang der Minijobs seit dem Frühjahr aus. Belastbare Zahlen könnten aber noch nicht genannt werden, sagte eine Sprecherin.