„Ich lasse mich nicht einschüchtern“ – im Gespräch mit Michael Meister, MdL

Michael Meister, MdL. Quelle: Landtag Mecklenburg-Vorpommern

Herr Meister, sie wurden am vergangenen Sonnabend überfallen und verletzt. Würden Sie den Vorfall noch einmal schildern?

Ich hatte mein Auto in der Rostocker Innenstadt geparkt, um meinen Wocheneinkauf zu erledigen. In der Bahnhofstraße ging ich daraufhin durch eine Straßenunterführung. Während ich telefonierte, kamen mir zwei Männer entgegen und gingen an mir vorbei. Nachdem ich das Telefonat beendete, spürte ich einen sehr starken Schlag in den Rücken. Daraufhin verlor ich für einige Sekunden das Bewusstsein. Nachdem ich aber wieder bei Sinnen war, gelang es mir, mich gegenüber einem der Angreifer zu verteidigen, was beide in die Flucht schlug. Die Angreifer riefen mehrmals „Du AfD-Nazischwein“. Insgesamt dauerte das Geschehen keine Minute. 

Welche Verletzungen trugen Sie davon?

Nachdem die Täter geflüchtet waren, schaffte ich es zu einem Bekannten, der unweit des Tatortes wohnt. Dieser fuhr mich sofort in die Notaufnahme, wo ich durchgecheckt wurde. Allerdings klage ich über Luftnot und habe Schmerzen im Rücken.

Der Vorfall erinnert sehr an den Überfall auf den Bremer AfD-Chef Frank Magnitz vor gut zwei Jahren. Können Sie sich vorstellen, warum Sie Opfer eines solch feigen Angriffs geworden sind?

Ich kann nur mutmaßen. Aufgrund Ihrer Beleidigungen könnte es sich bei den Angreifern um militante Antifaschisten handeln, d.h. die Tat wäre ganz klar politisch motiviert dem linksextremistischen Spektrum zuzuordnen. Neben der Polizei ermittelt nun auch der Staatsschutz. Um die Ermittlungen aber nicht zu gefährden, möchte ich keine weiteren Spekulationen anstellen. Aufgrund meines Engagement für die Alternative für Deutschland, mit deren Hilfe ich in den Landtag gewählt worden bin, könnten die Täter auf mich aufmerksam geworden sein. Der Berichterstattung war auch zu entnehmen, dass ich aus Ribnitz komme. Demzufolge wäre auch mein Kennzeichen in Rostock sehr auffällig, was die Täter zu mir geführt haben könnte. 

Wie geht es Ihnen mittlerweile? Sehen Sie sich oder Ihre Arbeit infolge des Überfalls beeinflusst?

Ich lasse mich nicht einschüchtern. Mir wurde von unserer Bevölkerung das Vertrauen ausgesprochen, seine Interessen im Landtag zu vertreten und diese Verpflichtung, mein Mandat ordentlich auszufüllen, nehme ich sehr ernst. Die Täter selbst beurteile ich aber nicht aus der Sicht des MdL, sondern als Polizeiobermeister a.D. Das sind Straftäter, fertig. Ich trenne die Politik und Kriminalität. Schon als Polizist habe ich vieles erlebt. Davon ließ ich mich auch nicht beeinflussen, sondern ging stets gestärkt hervor – so auch in diesem Fall. 

Herr Meister, ich bedanke mich herzlich für das Gespräch und wünsche Ihnen weiterhin diese Standfestigkeit und viel Erfolg.

Allgemein, Kriminalität, M-V, Politik, Rostock, Schwerin
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