Ein Grenzpfeiler in den Nationalfarben Deutschlands steht auf einem Deich. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild
Pasewalk (dpa)
Die Zahl der Migranten, die über die sogenannte Belarus-Route illegal nach Mecklenburg-Vorpommern einreisen, hat sich im Oktober gegenüber dem Vormonat verdoppelt. Wie die für Vorpommern zuständige Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt am Dienstag mitteilte, wurden im Oktober zwischen Usedom, Pasewalk und Pomellen (Vorpommern-Greifswald) 749 Frauen, Männer und Kinder von den Beamten aufgegriffen. Die Meisten seien aus dem Irak und Jemen, weniger Leute aus Syrien und dem Iran. Im September seien es 302 illegal eingeschleuste Flüchtlinge gewesen, im August waren es 104.
Die deutsch-polnische Grenze sei Brennpunkt für diese illegalen Einreisen. Eine Entspannung der Lage zeichne sich nicht ab. An der gesamten deutsch-polnischen Grenze von Vorpommern bis Sachsen hat die Bundespolizei im Oktober 5285 Menschen aufgegriffen, die unerlaubt eingereist waren. Das waren deutlich mehr als im September, als 1914 illegale Einreisen festgestellt wurden. Laut Bundespolizei waren von Januar bis Juli 2021 nur 26 Personen mit Bezug auf die Belarus-Route registriert worden, im August 474 Flüchtlinge.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte im Frühjahr als Reaktion auf EU-Sanktionen erklärt, er werde Migranten in Richtung Europäische Union nicht mehr aufhalten. Die EU wirft ihm vor, die Menschen aus Krisengebieten regelrecht einzuschleusen. Polen, Litauen und Lettland verstärken ihre EU-Außengrenze zu Belarus. Trotzdem kommen Tausende durch bis nach Deutschland.