Bild: Erstaufnahmeeinrichtung in Schwerin
Die Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünfte in Mecklenburg-Vorpommern haben kaum noch freie Plätze. Der gestiegene Bedarf geht hierbei über die direkten Folgen des Krieges in der Ukraine hinaus.
Schwerin (dpa/mv) – Die Unterkünfte für Geflüchtete in Mecklenburg-Vorpommern kommen an ihre Kapazitätsgrenze. In den beiden Erstaufnahmeeinrichtungen in Nostorf-Horst und Stern Buchholz seien aktuell 1225 der 1275 Plätze (Stand 4. Oktober) belegt, teilte das Innenministerium in Schwerin mit. Hinzu komme, dass aufgrund von familiären, ethnischen, kulturellen und religiösen Unterschieden in der Regel nicht alle Plätze restlos besetzt werden können.
Ähnlich sieht die Situation den Angaben zufolge bei den 6395 Plätzen der kommunalen Gemeinschaftsunterkünfte aus. Eigentlich gelten diese bei einer Auslastung von 75 Prozent – also 4723 Bewohnern – bereits als ausgelastet. Im Juli waren jedoch laut dem Innenministerium bereits 81,5 Prozent belegt.
Während den Angaben nach in den Erstaufnahmeeinrichtungen ab November 120 zusätzliche Plätze bereitstehen sollen, habe das Land die Kommunen in den letzten Monaten mehrfach gebeten, neue Aufnahmekapazitäten – besonders für Asylbewerber – zu schaffen.
Insgesamt geht das Land davon aus, dass 2022 mehr Asylbewerber in den Nordosten kommen werden als im Jahr 2017. Bereits bis Ende August seien es mit 2696 fast 1700 Menschen mehr gewesen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Hauptherkunftsländer waren demnach Syrien, Afghanistan, Türkei, Georgien und der Irak.
Darüber hinaus befinden sich den Angaben zufolge aktuell mehr als 22.000 Kriegsvertriebene aus der Ukraine im Land (Stand 2. Oktober).