Kein Corona-Babyboom, aber Herausforderungen für Hebammen

Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Schwerin (dpa/mv)

In Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich bislang keine Zunahme der Geburten infolge des Corona-Lockdowns im vergangenen Frühjahr ab. Das ergab eine dpa-Umfrage bei den großen Krankenhäusern in Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Stralsund und Greifswald. Es gebe keine Anzeichen für mehr Geburten zum Ende des vergangenen oder Anfang des neuen Jahres, sagte etwa Anke Brauns vom Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg. Der «vielbeschworene Babyboom» sei bislang noch ausgeblieben, hatte zuvor schon das Rostocker Südstadt-Klinikum mitgeteilt.

In Krisenzeiten neigten die Menschen eher nicht dazu «Wunschkinder in die Welt zu setzen», sagte Kathrin Herold, Vorsitzende des Landeshebammenverbands. Es gebe nach ihrem Empfinden dennoch mehr zu tun, weil mehr Frauen Kinder ambulant zur Welt brächten, sagte Herold. Diese Frauen bleiben nach der Geburt nicht länger im Krankenhaus. Hauptgrund seien die eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten in Krankenhäusern. Freiberufliche Hebammen müssten Mutter und Kind dann nach der Geburt zu Hause intensiv betreuen.

Beratungen und Kurse führe Herold derzeit nur online per Video durch. Für Kolleginnen etwa im Raum Mecklenburgische-Seenplatte sei das wegen schlechten Internets nicht möglich. Ihre Rostocker Kollegin Claudia Süpner kritisiert fehlende Anweisungen für den Umgang mit Frauen, die mit Corona infiziert sind. Auch die Kosten für Schutzkleidung würden nicht übernommen.

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