Kritik an Landesregierung wegen Beherbergungsverbot

Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Neubrandenburg (dpa/mv)

Die Wirtschaft im Osten Mecklenburg-Vorpommerns hat das Vorgehen der Schweriner Landesregierung beim Beherbergungsverbot scharf kritisiert. «Das war nichts weiter, als das Vergraulen der potenziellen Urlauber aus Berlin», sagte IHK-Vizepräsident Frank Benischke am Montag in Neubrandenburg. Das Hin und Her um Verordnungen Anfang Oktober habe die Hoteliers zwischen Usedom und der Mecklenburgischer Seenplatte etwa 20 bis 25 Prozent ihrer Buchungen gekostet. «Da ist richtig Geld verbrannt worden», erklärte Benischke. Berlin sei traditionell ein Hauptmarkt für die Touristiker in Mecklenburg-Vorpommern.

Mit dem Ansteigen der Corona-Infektionen in Berlin und anderen Hotspots in Deutschland hatte die Schweriner Landesregierung eines der strengsten Regelwerke eingeführt. So sollten Gäste erst einen negativen Test vorlegen, dann fünf Tage in Quarantäne und den zweiten negativen Test vorlegen. Das führte zu massiven Absagen, da dies auch mit dem Ferienbeginn in Berlin zusammenfiel. Am Sonntag hatte die Landesregierung unter Führung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die Quarantäne und den zweiten Test – nach massiven Protesten – wieder gestrichen.

«Dazu kamen weitere handwerkliche Fehler», kritisierte Benischke. So hätten Arbeiter aus MV nur 48 Stunden in Berlin bleiben dürfen, wenn diese Verordnung nicht mehrfach nochmals überarbeitet worden wäre. In der Landesregierung seien die Probleme im Osten des Landes völlig verkannt worden. Im Frühjahr hätte man ein wenig Verständnis für anfängliche Schwierigkeiten gehabt, jetzt gut ein halbes Jahr später gehe dies gar nicht mehr. Die IHK vertritt rund 25 000 Firmen.

Die Gastronomiebranche hatte laut Wirtschaftsministerium im ersten Halbjahr in ganz Mecklenburg-Vorpommern Umsatzeinbußen von 35 Milliarden Euro.

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