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Schwerin (dpa/mv)
Die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sind nach Einschätzung des Landeselternrates nach wie vor nicht für wirklichen digitalen Unterricht gerüstet. «Wir müssen konstatieren, dass unsere Schulen nicht auf eine neue in den Bereich des Möglichen gerückte Phase des verstärkten digitalen Unterrichts vorbereitet sind», sagte der Vorsitzende des Landeselternrates, Kay Czerwinski, am Sonntag nach einer Vorstandssitzung des Gremiums. «Viele Schulen haben nicht die nötige Ausstattung erhalten, um digitalen Distanzunterricht als Alternative zum Präsenzunterricht anzubieten.»
Erste Erfahrungen mit jenen Klassen, die in den ersten drei Monaten des Schuljahrs in Quarantäne mussten, zeigten, dass es bei einer digitalen Aufgabenverteilung von Lernblättern und Aufgaben aus dem Präsenzunterricht geblieben sei. Digitaler Unterricht als Interaktion zwischen Lehrer und Schüler sei nicht möglich, weil unter anderem Geräte und Anschlüsse fehlten. Der Begriff «Digitaler Unterricht» sei derzeit in MV nur eine leere Worthülse, so Czerwinski.
Der Landeselternrat forderte vom Bildungsministerium in Schwerin und den Schulträgern die rasche Vorlage eines Masterplans «Digitalunterricht». Czerwinski: «Wir erwarten eine unverzügliche Bestandsaufnahme von digitalen Endgeräten und Anschlüssen in allen Schülerhaushalten und Schulen, um gezielt vorhandene Ressourcen einzusetzen und anzuschaffen.» Schulen, an denen sich Klassen in Quarantäne befinden, müssten mit allen Mitteln unterstützt werden, damit ein wirklicher digitaler Unterricht stattfinden könne.