Landtag MV: „Troll“-Trubel um SPD-Pressesprecher. AfD ist genervt.

Der Pressesprecher der SPD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern provoziert die AfD-Landtagsfraktion als “Facebook-Troll”. Claus Tantzen tanzt der AfD-Landtagsfraktion seit geraumer Zeit auf der virtuellen Facebook-Nase herum. Alle paar Tage schreibt er während seiner Arbeitszeit in die Facebook-Kommentarspalten der AfD-Landtagsfraktions-Seite. Die AfD diffamiert er unaufhörlich als “NSAfD”.

Er beschimpft und diffamiert unaufhörlich die AfD-Fraktion und AfD-Wähler. Das hatte nun Konsequenzen.

Genervt wirkende Landtagsfraktion antwortete

Die AfD-Landtagsfraktion reagierte belustigt mit einem Beitrag samt Bild auf die Troll-Angriffe seitens der SPD. Claus Tantzen sei ein „Pöbel-Troll“. Das Bild präsentierte ein Sammelsurium seiner Trollangriffe.

AfD-Anhänger spotten über Tantzen

Die AfD-Anhänger ließen ihre Lachsmileys unter dem Artikel. In der Kommentarspalte selbst äußerte sich die “Nervensäge” Tantzen natürlich wieder.

Ein Nutzer äußerte mit Blick auf die SPD: „Die Kollegen von den Spezial Demokraten schaffen sich ab. Wer mit Herz statt Hirn regiert …“

Ein weiterer Leser feixte: „Hauptsache die Genossen der SPD füttern ihn vor Mitternacht, lassen ihn nicht ins Sonnenlicht und nie mit Wasser in Berührung kommen. Das ging schon bei den Gremlins schief. 🤔🤔“

Auf seiner privaten Facebookseite scheint er nur wenige Themen zu kennen: Die AfD, Rechtsradikalismus und Flüchtlinge. Besonders interessant ist die Tatsache, dass er in seiner Echokammer aus Verschwörungstheorien nicht nur überall Fake-News der Rechten wittert. Auch gefährliche rechte “Troll-Armeen” seien im Netz unterwegs, wie er in einem Post vom 17. Juli 2018 mitteilte. Vielleicht ist das der Grund für Tantzens plötzlichen Netzeinsatz gegen die AfD.

Die BILD-Zeitung titelte „Troll oder toll?“

Die Leitmedien reagierten auf das Thema. Am 13.11.2018 veröffentlichte die Bild-Zeitung einen Artikel über das Netzgefecht. Gegenüber der BILD antwortete Tantzen: „Ich poste als Privatmann und SPD-Mitglied.“ Ebenso rechtfertigte er seine permanenten historischen Vergleiche der AfD mit der NSDAP. Häufig diffamiert er die AfD abwertend als „NSAfD“ und legte nach: „Wer Nazis wählt, der ist ein Nazi.“ Damit bezeichnete er fast 21% der Wähler bei der letzten Landtagswahl als Nazis, nur weil diese die AfD gewählt haben.

Inhaltliche Äußerungen sind nicht zu finden

Die Hanse Rundschau hat recherchiert. Zahlreiche Kommentare von Claus Tantzen wurden gesichtet. Inhaltliche Belege für seine Äußerungen findet man nicht. Es fehlen Beweise und logische Schlussfolgerungen, dass die AfD Gemeinsamkeiten mit der NSDAP hätte.

Tantzen arbeitet in seiner Argumentation in den meisten Fällen mit Nazi-Vergleichen, negativen Kategorisierungen, absoluten Behauptungen und analysierenden Argumenten über das „Was-wurde-gesagt“ und das „Wie-wurde-es-gesagt“. Klare Positionen und differenzierte Betrachtungen zu Inhalten der AfD wurden nicht getätigt. Lösungen der SPD sind auch nicht zu finden.

Er scheint nicht an einem inhaltlichen Diskurs interessiert zu sein.

Unmut auf der SPD-Fraktionssitzung?

Aus Landtagskreisen ist zu hören, dass die SPD über personelle Konsequenzen diskutiert. Claus Tantzen sei von einigen wütenden SPD-Abgeordneten auf der Fraktionssitzung am 13.11.2018 deutlich ermahnt worden. Andere Abgeordnete wiederum sollen sein Engagement gut finden.

Die Frage steht im Raum, ob Tantzens Aktionismus mit Einverständnis der SPD-Fraktion als Pressesprecher geschieht oder ob es sich um das schlechte Benehmen einer Privatperson handelt.

Die Landtagsfraktion hat sich bisher nicht öffentlich bei der AfD-Fraktion oder den Wählern entschuldigt. Sie hat auch nicht von Tantzens Äußerungen distanziert.

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