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Schwerin (dpa/mv)
Die MV-Werften sind nach Angaben der Linken im Landtag von Insolvenz bedroht. «Es gibt nichts zu beschönigen. Auf den MV-Werften ist es fünf vor zwölf», sagte die finanzpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jeannine Rösler, am Dienstag nach einer Sitzung des Finanzausschusses zu Hilfen des Landes für die Werften «Daher ist es absolut unverständlich, dass die Landesregierung noch am Freitag vergangener Woche im Rahmen der Landtagssitzung den Eindruck vermittelt hat, dass alles auf einem guten Weg sei.»
Es sei höchste Zeit, dass der Mutterkonzern Genting Hong Kong «endlich Tacheles» rede. «Wir brauchen Klarheit darüber, ob die im Bau befindlichen Schiffe Endeavor und Global 1 vom Konzern fertiggestellt und abgeliefert werden. Vor allem muss aber klargestellt werden, wie es weitergeht auf den Werften», verlangte die Oppositionspolitikerin.
Genting Hong Kong wollte auf den MV-Werften in Wismar, Rostock und Stralsund große Kreuzfahrtschiffe für den eigenen Bedarf bauen und hatte damit auch begonnen. Aufgrund der Corona-Krise brachen die Kreuzfahrten jedoch weg. Rösler forderte, es müsse plausibel dargestellt werden, ob eine Zukunft der Werften auch außerhalb des Kreuzfahrtschiffbaus liegen könne.
Die Zeit, in der auf das Prinzip Hoffnung gesetzt werde, müsse vorbei sein, sagte Rösler weiter. «Bereits im Sommer haben wir die Landesregierung aufgefordert, an Alternativkonzepten für alle Standorte zu arbeiten – für den Fall, dass die Rettung nicht gelingt. Selbst wenn es zunächst weitergeht auf den Werften, ist das die dringlichste Aufgabe der Landesregierung.»