Mähdrescher vom Agrarbetrieb Markfrucht Lützow ernten Weizen auf einem Acker. Foto: Jens Büttner/dpa (Foto: dpa)
Linstow (dpa) – Bürokratie und Wettbewerbsnachteile sind aus Sicht des Bauernverbandes in Mecklenburg-Vorpommern wichtige Hindernisse für die deutsche Landwirtschaft. «Wenn wir gleichzeitig Freihandel wollen und deutsche Standards nach oben heben, dann versteht auch der Laie, dass es da eine Diskrepanz gibt», sagte Verbandspräsident Detlef Kurreck am Montag beim traditionellen Landwirtschaftstag der Volks- und Raiffeisenbanken in Linstow (Kreis Rostock). «Wir können gar nicht so viele Hände haben um aufzuzählen, an wie vielen Stellen wir gegenüber unseren Nachbarn in der Europäischen Union, aber erst recht am Weltmarkt benachteiligt sind.»
Motto des Landwirtschaftstages, zu dem rund 300 Landwirtinnen und Landwirte kamen, war in diesem Jahr «Landwirtschaft der Zukunft. Morgen kann kommen». MV-Agrarminister Till Backhaus musste krankheitsbedingt absagen. Kurreck äußerte sich klar zum Thema Agrarsubventionen: «Von mir aus können die Subventionen morgen aufhören.» Dazu müsse es aber eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft und entsprechende Rahmenbedingungen geben.
Die Volks- und Raiffeisenbanken gelten als wichtige Geldgeber der Agrar- und Ernährungsbranche im Nordosten. Das Agrarkreditvolumen der VR-Banken belief sich in MV zuletzt auf 633 Millionen Euro. Der Vorstandschef der VR Bank Mecklenburg, Jan-Arne Hoffmann, sagte, es seien die Landwirte, die die Regale in den Supermärkten füllten. Diese Tatsache habe aber als Leistung nicht immer die öffentliche Anerkennung gefunden, die sie verdiene. Das hätten die Bauern durch die Proteste der vergangenen Wochen verändert. «Sie haben sich bemerkbar gemacht.»
Mit rund 1,34 Millionen Hektar wird in MV über die Hälfte der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt und von rund 4700 Betrieben mit über 25.000 Beschäftigten bewirtschaftet.