MV: Quarantäne an 92 Schulen und Berufsschulen

Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Schwerin (dpa/mv)

Mit den steigenden Corona-Infektionszahlen nehmen in Mecklenburg-Vorpommern die Quarantänefälle an Schulen zu. Das Bildungsministerium in Schwerin meldete am Dienstag aktuelle Quarantänemaßnahmen an 79 allgemeinbildenden und 13 beruflichen Schulen. Betroffen seien derzeit 3626 Schüler sowie 410 Lehrkräfte und pädagogisches Personal.

An den allgemeinbildenden Schulen seien damit 2,3 Prozent aller Schüler und 3,4 Prozent der Lehrer betroffen. Ihre Zahl hat sich binnen einer Woche etwa verdoppelt: Am 26. Oktober waren den Angaben zufolge 1,3 Prozent aller Schüler und 1,7 Prozent aller Lehrer an den rund 560 allgemeinbildenden Schulen im Land in Quarantäne. Drei Schulen seien derzeit komplett geschlossen.

An den Berufsschulen sind die Zahlen betroffener Lehrer und Schüler geringer, sie steigen aber auch. Das Bildungsministerium erhebt die Zahlen jeweils montags. Sie liegen nach Auskunft eines Sprechers in der Regel am späten Abend vor.

Ein Ministeriumssprecher betonte, an 30 der 92 Schulen und Berufsschulen mit Quarantänemaßnahmen seien Infektionsfälle in der Schule festgestellt worden. An den anderen 62 Schulen seien lediglich Kontaktpersonen von Infektionsfällen außerhalb der Schule betroffen.

Seit Schuljahresbeginn waren den Angaben zufolge in MV 6805 Schüler und 780 Lehrkräfte und pädagogisches Personal vorübergehend in Quarantäne. An 151 Schulen habe es bislang Quarantänemaßnahmen gegeben. An den allgemeinbildenden Schulen in MV werden insgesamt 152 700 Schüler unterrichtet, an den Berufsschulen sind es 34 500.

Die Lehrergewerkschaft GEW befüchtet angesichts der steigenden Zahlen eine bevorstehende flächendeckende Schließung der Schulen im Nordosten. «Das Infektionsgeschehen ist offenbar hochdynamisch», erklärten die beiden GEW-Landesvorsitzenden Annett Lindner und Maik Walm am Dienstag. Immer häufiger seien Kindertageseinrichtungen, Schulen und Horte von Quarantäne betroffen. Viele Mitarbeiter fühlten sich an ihrem Arbeitsort nicht ausreichend geschützt. Kontinuierlich gute Bildung und Betreuung könne nicht hinreichend gesichert werden. Am kommenden Wochenende wolle die GEW Lösungsansätze suchen und Forderungen an das Land und die Kommunen als Schulträger richten, kündigten Walm und Lindner an.

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