Kiel (dpa/lno))
In Schleswig-Holstein sind mehr Menschen alkoholabhängig als im Bundesdurchschnitt. Das geht aus einer Auswertung des Instituts für Gesundheitssystemforschung der Krankenkasse Barmer hervor. Demnach diagnostizierten Ärzte im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein bei 17 je 1000 Personen eine Alkoholabhängigkeit. Der Bundesschnitt betrug 14 je 1000, wie die Barmer am Dienstag mitteilte. In den westdeutschen Bundesländern waren die Werte nur in Hamburg (18) und Bremen (22) höher als in Schleswig-Holstein. Rheinland-Pfalz hatte mit 11 die niedrigste Zahl.
Im Osten liegt kein Land unter 17 und Mecklenburg-Vorpommern mit 21 am höchsten. «Die massiven regionalen Unterschiede bei der Alkoholabhängigkeit sind rein medizinisch nicht erklärbar», kommentierte Barmer- Landesgeschäftsführer Bernd Hillebrandt. «Hier dürften auch sozio-demografische Faktoren eine Rolle spielen.»
Wie aus den Angaben weiter hervorgeht, waren im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein 31.100 Männer und 13.600 Frauen erwiesenermaßen alkoholabhängig, insgesamt rund 1950 Menschen mehr als fünf Jahre zuvor. Allein in der Gruppe der 55- bis 60-Jährigen waren knapp 5000 Männer und gut 2000 Frauen betroffen.