Am 3. Dezember 2018 ist mit dem ersten Projekttreffen zwischen der Universität Rostock, dem Lehrstuhl für Informations- und Kommunikationsdienste, Professor Clemens H. Cap, und dem Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern (LKA MV) das Kooperationsprojekt „EMERGE IoT“ offiziell gestartet.
Das Projekt widmet sich der Aufklärung, Verfolgung und Vorbeugung von strafbaren Sachverhalten rund um das Internet der Dinge und wird durch den Fonds für die Innere Sicherheit (ISF) der Europäischen Union über drei Jahre mit knapp 1,2 Mio. Euro gefördert.
Gefahr durch zunehmende Vernetzung
Mit der zunehmenden Digitalisierung wird künftig auch der Datenaustausch mit internetfähigen Geräten zunehmen. Dazu gehört die Ablesung der Stromzähler über das Internet und die Steuerung von Haushaltsgeräten und Haustechnik, beispielsweise von Heizung, Rollläden oder Überwachungskameras, mit dem Smartphone über das Internet. So können die Nutzer nicht nur vermehrt über das Internet und mobil mit diesen Geräten Daten austauschen, sondern die Geräte kommunizieren auch zunehmend untereinander.
Diese Möglichkeit des erweiterten Datenaustausches wird als Internet der Dinge bezeichnet. Damit wird allgemein die Verknüpfung eindeutig identifizierbarer physischer Objekte (Dinge) mit einer virtuellen Repräsentation in einer internet-ähnlichen Struktur bezeichnet. Durch die zunehmende Komplexität des Datenaustausches im Internet der Dinge und deren möglicher Missbrauch im Rahmen von Cyberkriminalität werden die Anforderungen an die Strafverfolgungsbehörden rasant wachsen. Dabei unterstützt die Universität Rostock mit ihren Kompetenzen im Bereich des „Internets der Dinge“ nun das LKA MV, um die Aufklärung und Verfolgung von Sachverhalten, die das Internet der Dinge betrifft, zu verbessern und präventive Maßnahmen zu entwickeln. Im Rahmen des Projektes sollen die technischen Grundlagen des Internets der Dinge identifiziert und analysiert sowie Werkzeuge entwickelt werden, die für Ermittlungen rund um mögliche Angriffsszenarien im Internet der Dinge genutzt werden können.
Zusammenarbeit als Vorteil für beide Seiten
Der Direktor des LKA MV, Ingolf Mager, freut sich über die Kooperation mit der Universität Rostock: „Ich bin sicher, dass wir mit der Expertise der Universität Rostock effektive und effiziente Methoden entwickeln können, um nicht nur in der Aufklärung von Straftaten, sondern auch präventiv im Bereich des Internets der Dinge maßgebliche Fortschritte zu erzielen.“
Von der nicht alltäglichen Zusammenarbeit mit dem LKA MV verspricht sich auch der Prorektor für Forschung und Transfer, Professor Udo Kragl, Impulse für die Forschung: „Die besondere Herausforderung des Projektes liegt in einer für Wissenschaftler ungewohnten Fragestellung nach einem denkbaren Missbrauch von internetbasierten Protokollen, die für sinnvolle und natürlich gesetzeskonforme Anwendungen erdacht worden sind.“