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Schwerin (dpa/mv)
Nach Schätzungen des Landestourismusverbandes müssen bis zum Corona-Teil-Lockdown noch etwa 100 000 Urlauber Mecklenburg-Vorpommern verlassen. Einige Hotels hätten sich bereits vor der Entscheidung der Landesregierung darauf eingestellt, von Montag an keine Urlauber mehr im Haus zu haben, sagte Verbandsgeschäftsführer Tobias Woitendorf der dpa am Samstag.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte am Freitagabend angekündigt, dass Touristen spätestens bis zum 5. November aus Mecklenburg-Vorpommern abreisen müssen. «Natürlich gilt für die Gäste, die schon da sind, dass sie eine Zeit haben, auch wieder zurückzureisen», sagte Schwesig. Betroffen sind demnach alle Buchungen, die bis einschließlich Freitag getätigt wurden.
Vom Montag an soll es bundesweit bis Ende November einen Teil-Lockdown geben. Hotels dürfen dann keine Touristen empfangen. Unter anderem damit sollen die massiv steigenden Corona-Infektionszahlen in den Griff bekommen werden. Darauf hatten sich Bund und Länder in dieser Woche verständigt.
Von dem angekündigten Teil-Lockdown kann im Bundesland hingegen der Kinder-und Jugendsport ausgenommen werden. Die Entscheidung darüber werde auf kommunaler Ebene angesichts der dortigen Corona-Infektionszahlen getroffen, erläuterte Schwesig. Betroffen sind demnach Sportarten, die sowohl drinnen als auch draußen von Kindern und Jugendlichen, die maximal 18 Jahre alt sind, ausgeübt werden. Die Linke zeigte sich zufrieden, dass ihre Anregung aufgegriffen wurde.
Zoos und Tierparks dürfen laut Schwesig ebenfalls weiterhin öffnen, zumindest die Außenbereiche. Zahlreiche Einrichtungen der Freizeitgestaltung wie Museen, Kinos, Theater und Fitnessstudios müssten hingegen von Montag an bis Ende November schließen.
Grundsätzlich dürften sich in MV von Montag an laut Schwesig maximal zehn Menschen aus zwei Haushalten treffen. Auch bei Hochzeiten gelte diese Höchstzahl, bei Trauerfeiern seien es maximal 20 Menschen.
Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin hat am Samstag indes die kritische Marke von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten. Für Schwerin gab das Landesamt für Gesundheit und Soziales einen Wert von 51,2 an.
Landesweit wurden am Samstag 85 weitere Corona-Neuinfektionen gemeldet. Damit stieg die Zahl der seit März registrierten Infektionen auf mindestens 2876.
Neben Schwerin hatten diese Woche zuvor die Landkreise Ludwigslust-Parchim, Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald den Inzidenzwert von 50 überschritten. Landesweit liege dieser nun bei 44,6.
Nach einem Corona-Fall an der Warnowschule in Papendorf (Landkreis Rostock) müssen 104 Schüler sowie alle 47 Lehrer und Beschäftigte des Regionalschulteils in Quarantäne. Davon seien Schüler unterschiedlicher Klassenstufen betroffen, teilte der Landkreis mit. Die Quarantäne gelte bis zum 11. November.