Mitarbeiter der Inselmühle Usedom pflanzen in Mönchow auf der Insel Usedom Schwarze Johannisbeere. Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Usedom/Rattey (dpa/mv)
Die Inselmühle Usedom schafft an zwei Standorten in Vorpommern und Ostmecklenburg neue Obstplantagen. Das in der Stadt Usedom ansässige Unternehmen hat im vorigen Jahr das Weingut Schloss Rattey (Mecklenburgische Seenplatte) übernommen. Künftig sollen an beiden Standorten neben Weinbeeren auch andere regional angebaute Früchte zu Wein und Spirituosen, Säften, Fruchtaufstrichen und Öl verarbeitet werden, teilte ein Sprecher mit.
In den kommenden Wochen und Monaten sollen auf Usedom etwa 50 Hektar Obstplantagen angelegt werden. Seit vorigem Herbst wurden bereits 7 Hektar mit Aprikosen- und Pfirsichbäumen und 5 Hektar mit Walnussbäumen bepflanzt. Hinzu kommen nun Exoten wie Kornelkirschen, Haskap- und Aroniabeeren, außerdem Äpfel und Quitten, Sanddorn und Schwarze Johannisbeeren. Die Beerensträucher werden in der Nähe von Mönchow maschinell gepflanzt.
In Rattey werden 1,5 Hektar mit schottischen Brombeeren, Maulbeeren und Streuobst sowie im kommenden Jahr mit Rhabarber bepflanzt. Im Weingut ist die Wein-Anbaufläche in diesem Jahr bereits um 7 auf 12 Hektar erweitert worden. 35 000 Rebstöcken kamen in den Boden.
Maulbeeren sollen in Rattey auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern wachsen. Schon im 17. Jahrhundert wurden in Mecklenburg Maulbeerbäume gepflanzt, deren Blätter Seidenraupen als Futter dienten. Die Landbevölkerung sollte mit der Seidenraupenzucht eine zusätzliche Einkommensquelle haben. In Rattey geht es aber um die Früchte der rund vier Meter hohen Bäume, aus denen Aufstriche, Weine und Liköre produziert werden sollen.
Insgesamt wird in Mecklenburg-Vorpommern auf rund 1900 Hektar Baumobst angebaut, auf knapp 1700 Hektar davon Äpfel. Strauchobst wuchs 2019 auf 285 Hektar.