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Schwerin (dpa/mv)
Friedensinitiativen, Parteien und Gewerkschaften haben in diesem Jahr erneut zur Teilnahme an den traditionellen Ostermärschen aufgerufen. Mit den Aktionen soll für den weltweiten Abbau der Atomwaffen-Arsenale, die Kürzung der Rüstungsausgaben und für eine engere Zusammenarbeit zur Bewältigung globaler Probleme wie Klimawandel und Corona-Pandemie demonstriert werden. «Menschliche Sicherheit kann nicht militärisch erreicht werden, sondern ist die Frucht gerechter Politik und nachhaltigen, fairen Handelns», erklärte die Gewerkschafterin Conny Töpfer, stellvertretende Landesleiterin von verdi Nord.
Sie beklagte weltweit steigende Rüstungsausgaben, während das Geld für bessere Bildung, Gesundheit und den sozial-ökologischen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft fehle. Die Corona-Krise führe derzeit vor Augen, dass die Probleme der Menschheit nur durch internationale Zusammenarbeit und Solidarität zu lösen seien. «Dafür wollen wir gemeinsam mit allen demokratischen, sozial-ökologischen und antirassistischen Bewegungen auch in dieser Zeit Flagge zeigen», so Töpfer weiter.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord (DGB) unterstützt auch in diesem Jahr die traditionellen Ostermärsche und deren Forderung nach Abrüstung. «Von einer friedlichen Welt sind wir meilenweit entfernt», sagte DGB-Nord-Vize Ingo Schlüter am Freitag.
Corona treffe arme Menschen besonders brutal, sei es in Brasilien oder Südafrika. «Weit mehr als 100 Länder haben ihre Bevölkerungen noch nicht gegen Corona geimpft», sagte Schlüter. Dort könne sich die Pandemie mit immer weiteren Virusvarianten ungebremst ausbreiten.
In Mecklenburg-Vorpommern finden an mehreren Orten Ostermärsche statt. Für den Auftakt sorgt am Samstagvormittag Schwerin. Dort hat das örtliche Friedensbündnis einen Marsch durch die Stadt mit anschließender Kundgebung am Südufer des Pfaffenteiches organisiert. Über den Mittag wollen Friedensaktivisten auch in Wismar und Neubrandenburg demonstrieren. Für Ostermontag ist eine weitere Aktion in Sassnitz auf Rügen geplant, die von einem breiten Bündnis von Gewerkschaften, Parteien und Kirchen getragen wird. Die Teilnehmer der Ostermärsche wurden bereits im Vorfeld aufgerufen, sich strikt an die gültigen Corona-Regeln zu halten.