Stralsund. Seit Wochen ist es in der Hansestadt ruhig geworden um die Protestbewegung gegen die Coronamaßnahmen. Während die Demonstrationen zu ihren Hochzeiten bis zu 1000 Teilnehmer verzeichneten, sank die Zahl beständig, bis im Mai die letzte Veranstaltung angemeldet wurde. Seitdem lädt Veranstalter Ronny Poge im Bürgergarten Stralsund zum Austausch. Die Hanse Rundschau war vor Ort und hat sich ein Bild vom Zusammentreffen der Gruppe gemacht.
In einer kurzen Begrüßungsrede eröffnete Poge die Runde der 40 bis 50 Teilnehmer. Angesprochen wurden neben der nach wie vor bestehenden einrichtungsbezogenen Impfpflicht Themen wie die drohende Gasknappheit, der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation sowie die Befürchtung Poges, die Regierung könne soziale Verwerfungen zum Anlass nehmen, einen „Überwachungsstaat“ zu etablieren. „Lebensmittelknappheit, Hunger, abgeschaltete Heizungen, Geldentwertung, zusätzliche Coronamaßnahmen, dazu eine immer härter durchgreifende Politik – das sind Themen, mit denen schon bald der Bürger konfrontiert sein wird. Kaum jemand weiß, dass die Bundesregierung gerade, zahlreiche Behörden von waffenrechtlichen Vorschriften freigestellt hat. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was das für die Bürger und die Protestbewegung bedeutet.“ – so Poge.
Unter den Teilnehmern befanden sich auch Vertreter vom jüngst gegründeten Verein „Neustart Kranichland“ aus Ribnitz-Damgarten. Deren umstrittener Initiator Daniel Funke trat in der Vergangenheit mit Protestaktionen wie dem „Fliegenden Otto“ landesweit in Erscheinung. „Wir werden Stralsund künftig als Mittelpunkt der lokalen Protestbewegung stärker in den Fokus nehmen“, so der Aktivist. Es scheint so, als würde sich der außerparlamentarische Widerstand gegen die etablierte Politik in Mecklenburg-Vorpommern neu formieren. Themen wie die drohende Energieknappheit oder eine stetig ansteigende Inflation könnten künftig die Zahl der Demonstranten weiter anwachsen lassen.
In Stralsund und Umgebung kam es in der Vergangenheit immer häufiger zu Protestaktionen des coronaskeptischen Lagers, wie die Hanse Rundschau berichtete.