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Schwerin (dpa/mv)
Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) hat Forderungen nach Schaffung eines Landesverkehrsverbundes mit überregional gültigen Tickets eine Abfuhr erteilt. Damit seien für das Land zusätzliche Kosten von 20 Millionen Euro im Jahr verbunden, die insbesondere zum Ausgleich geringerer Ticketerlöse anfielen. Doch seien die Mittel begrenzt und das Land setze derzeit andere Schwerpunkte. «Ich bin eher bei Qualität in den Verkehrsangeboten als schon bei einem landesweiten Ticket», sagte Pegel am Freitag im Landtag in Schwerin.
Als Beispiele nannte der Minister die Einführung des Stundentakts auf den Hauptstrecken des Schiennahverkehrs, die Förderung von Übergangstarifen für Pendler etwa nach Berlin und Hamburg. Zudem gebe das Land Mittel für die Reaktivierung der Südbahn an den Wochenenden und künftig auch für den Betrieb der Darßbahn. Mit fünf Millionen Euro jährlich falle zudem das ab Februar 2021 angebotene Azubi-Ticket ins Gewicht. Laut Pegel sind regionale Verkehrsverbünde in Westmecklenburg und Vorpommern in Planung.
Die oppositionelle AfD hatte ihren Antrag auf Schaffung eines einheitlichen Verkehrsverbundes damit begründet, dass gerade in Zeiten der Corona-Pandemie der Nahverkehr neue Impulse benötige. Zudem profitiere auch der Tourismus von abgestimmten Fahrplänen und unkomplizierten Fahrscheinkäufen. «Die Organisation des Nahverkehrs in Mecklenburg-Vorpommern ist schon lange nicht mehr zeitgemäß», konstatierte der AfD-Abgeordnete Stephan Reuken. Landesweite Verkehrsverbünde seien in vielen Bundesländern bereits Standard.