Polizei fasst Fusion-Festival zusammen

Die Polizei meldete sich mit einer Pressemitteilung und fasste eine insgesamt positive Bilanz:

„Am Sonntag überschattete ein trauriges Ereignis das gesamte Festival, was die insgesamt positive Bilanz der Polizei erheblich trübt. Der mobilen Wache wurde der Tod eines nur 28 Jahre alten Mannes gemeldet, der kurz zuvor leblos in seinem Zelt gefunden worden ist. Wie zwischen Veranstalter und Polizei vereinbart, nahmen Kriminalbeamte sofort die in solchen Fällen erforderlichen todesermittelnden Maßnahmen auf. Wir informierten die Angehörigen des Mannes, während die mitreisenden Freunde durch Sanitäter und den Veranstalter betreut wurden. Zur Todesursache des Mainzers können derzeit keine Angaben gemacht werden. Die Obduktionsergebnisse wurden der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg heute bekannt gegeben. Demnach wird ein Fremdverschulden ausgeschlossen. Ob und in welcher Form Substanzen todesursächlich sein könnten, ist der toxikologischen Untersuchung vorbehalten, deren Ergebnis wohl erst in einigen Wochen vorliegt.

Während des gesamten Einsatzes gab eine sehr gute Kooperation zwischen uns und dem Veranstalter, die wir als zukunftsträchtig erachten. Der mit ihm gefundene Kompromiss hat sich bewährt. Wir haben täglich eine gemeinsame Lagebesprechung durchgeführt und uns gegenseitig auf den Stand gebracht. Diese Besprechung war ein enger, offener und umfassender Informationsaustausch aller Beteiligten.

Für jeden vor Ort waren wir ohne lange Wege als Ansprechpartner präsent. Die mobile Wache hat neben dem tragischen Todesfall insgesamt sieben Strafanzeigen aufgenommen (vier Eigentumsdelikte, eine Körperverletzung, zwei Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz). Darüber hinaus nahmen die Beamten einen Wildunfall auf und Fundsachen entgegen. Teilnehmer des Festivals kamen mit ihren Kindern, um die Wache zu besuchen und die Kleinen konnten in die Einsatzfahrzeuge klettern. Wir sehen die mobile Wache mit ihrem Angebot als angenommen an.

Im gesamten Einsatz nahmen die Beamten etwa 380 Straf- und Ordnungswidrigkeitsanzeigen auf. Darunter befanden sich knapp 200 Strafanzeigen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und etwa 150 Anzeigen gemäß §24a StVG (Führen eines Kraftfahrzeuges unter berauschenden Mitteln). Die bei den Kontrollen festgestellten Nationalitäten zeigten deutlich, dass sich das Festival weltweit großer Beliebtheit erfreut. Die Betroffenen stammten aus insgesamt 21 verschiedenen Nationen, von Australien, über Brasilien, Irland bis nach Nigeria. Oft waren die Englischkenntnisse der Kollegen gefragt.

Den insgesamt größten Kräfteansatz hatten wir zu Spitzenzeiten am Freitag mit etwa 290 und am Montag mit etwas weniger Beamten und Angestellten im Einsatz.

Wir sind mit dem Einsatzverlauf, der Zusammenarbeit mit dem Veranstalter, dessen Sicherheitsdienst und allen anderen beteiligten Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (z.B. Landkreis MSE, Amt Röbel-Müritz, DRK, THW usw.) sehr zufrieden. Es herrschte eine fortsetzungswürdige vertrauensvolle Kommunikation.

Am Sonntag kam es in Lübtheen im Landkreis Ludwigslust-Parchim zum größten Waldbrand in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Am Abend rief der Landrat den Katastrophenfall aus. Inzwischen brennen etwa 600 ha eines munitionsbelasteten Walgebietes und mehrere Ortschaften mussten evakuiert werden.

Angesichts dieser Gefährdung für die Bevölkerung entschloss sich der Polizeiführer den Einsatz „Fusion“, welcher zu diesem Zeitpunkt fast ausschließlich aus verkehrspräventiven Maßnahmen bestand, zu beenden und stellte alle Kräfte für den Einsatz im Katastrophengebiet frei.“

Allgemein, Kultur, M-V
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