Lubmin. Julian Bolte 05.09.2022
Am Sonntag, den 04.09.22, versammelten sich in Lubmin bei Greifswald laut Polizei bis zu 1800 Menschen. Nach Schätzungen der Organisatoren waren es weit mehr als 2000. Sie forderten die Bundesregierung auf, die dort ankommende Erdgasleitung Nord Stream 2 in Betrieb zu nehmen und den Boykott russischer Energieträger zu beenden. Auch die Sanktionen gegen Russland im Allgemeinen waren ein Thema. Viele Teilnehmer und Redner waren der Meinung, dass diese sofort beendet werden müssen. Denn die Sanktionen würden Deutschland deutlich mehr schaden als Russland.
Ein breites Bündnis von Bürgern
Der Platz am Alten Bahnhof war schon zu Beginn sehr gut gefüllt, die Veranstalter teilten den bereits anwesenden Demonstranten mit, dass sie sich noch ein wenig gedulden müssen, bis es mit den Reden losgeht. Grund dafür war, dass vom Parkplatz, welcher ein paar hundert Meter entfernt war, immer noch eine große Menschenmenge auf dem Weg zum Veranstaltungsort der Demo waren. Die Veranstaltung in dem kleinen Lubmin begann deswegen verzögert. Viele Teilnehmer hatten Banner mit verschiedenen Forderungen dabei. Zahlreiche Nationalflaggen, aber auch regionale Flaggen und sogar die „Gadsden-Flag“, die der libertären Bewegung zugeschrieben wird, waren zu sehen.
AfD-Redner Dr. Jess und „Handtuch-Heiko“
Unter den vielen Rednern war auch der ehemalige Landtagsabgeordnete der AfD, Dr. Gunter Jess. Er rekurrierte insbesondere auf die verfehlte Energiepolitik und die viel zu hohen Preise für Energie. Er stellte die Sinnhaftigkeit der Sanktionen in Frage, da die Ziele verfehlt würden. Die meisten Reaktionen aus der Masse an Teilnehmern, bekam der Redner „Handtuch Heiko“. Er forderte unter anderem, den Rücktritt der Bundesregierung und machte klar, dass er die „Entlastungspakete“ der Ampel-Regierung für Almosen halte. Auch sagte er, dass die Steuer- und Abgabenlast in Deutschland viel zu hoch sei. Diese müsste umgehend gesenkt werden.
Demo soll fortgesetzt werden
Zwischendurch gab es immer wieder mal musikalische Unterhaltung durch den Musiker Thomas Putensen, Trommelwirbel und Sprechchöre der Demonstranten. Die Veranstalter gaben sich sehr zufrieden mit ihrer Demo und möchte diese weiterführen, dann sollen es, nach Wünschen der Demoleitung, unbedingt noch mehr Teilnehmer werden. Laut Polizei kam es zu keinen Zwischenfällen, die Demo wurde regulär beendet.