Schweriner „Fridays for Future“-Whatsapp-Gruppe von Rechtsextremen gehackt

Die „Fridays for Future“-Bewegung erhitzt seit einigen Monaten die Gemüter. Mit ihren Forderungen nach mehr Maßnahmen zur Bewältigung von klimatischen Veränderungen polarisieren sie. Zur Organisation hat die Bewegung offene Whatsapp-Gruppen, die jeder über das Internet betreten kann. Dort werden Termine, Ideen und Aktionen besprochen.

Zuletzt wurde sich in Schwerin darüber beklagt, dass es niemanden mehr gibt, der die Demos anmelden will. Das Problem, dass in den Sommerferien viele nicht da sind, war genauso Thema. Und auch das undemokratische Verhalten zur Wahl der Pressesprecherin wurde bemängelt. Zudem war eine verabredete Aktion geplant, um den „Klimanotstand“ in Schwerin auszurufen. Eine Stadtvertreterin der ASK soll den Antrag einbringen. Dies soll in Zusammenhang mit einem Zeltlager geschehen. Obwohl die Chats öffentlich sind, werden die Namen hier verschleiert.

Kritik an der Auswahl der Pressesprecherin
Ein Mitglied der ASK will im September einen Sitzstreik oder ein Lager organisieren
Die Mehrheit stimmte für den „Lager-Streik“
Die Stadtvertreterin der ASK will sich Mehrheiten suchen und einen Antrag bringen

Nun wurde der Chat offenbar gehackt. Ab dem 27. Juli 2019 traten unzählige Personen dem Chat bei, die offenbar nicht die Ziele der FFF-Bewegung teilen. Der Chat heißt nun „Division Lutz Möser siegt“ und führt als Titelbild die schwarz-weiß-rote Flagge. Hunderte von rassistischen, nationalsozialistischen, pornografischen und homosexuellenfeindlichen Bildern und Videos wurden hochgeladen. Darunter sind auch Bilder mit dem Logo der „Alternative für Deutschland“.

Beispiel-Schnappschuss

Offenbar bekam eine der Administratoren eine Nachricht.

Trolle verabredeten sich zum „Stürmen“ des Chats

Auf Anfrage der HANSE RUNDSCHAU äußerte sich der Kreissprecher der AfD, Martin Schmidt:

„Diese törichten Bilder und diese Trollgruppe haben nichts mit der AfD zu tun. Rechtlich wird es da aber wohl keine Möglichkeit geben, irgendwelchen Trollen das Teilen unseres Logos zu untersagen. Der Einsatz junger Menschen für unsere Umwelt ist grundsätzlich begrüßenswert. Deshalb muss man die FFF-Demonstranten aber konstruktiv-inhaltlich schlagen und nicht destruktiv. Man hätte ja den Gruppen beitreten können und inhaltliche Kritik mittels Videos, Studien und Wirtschaftlichkeitsrechnungen tätigen können, anstatt Penisbilder und Hitler hochzuladen. Wir brauchen auch keinen Klimanotstand in Schwerin und solche konzertierten Aktionen wie Demo-Lager oder Schulstreiks brauchen wir erst recht nicht. Beide Gruppen zeigen, dass wir lieber einen Bildungsnotstand ausrufen sollten.“

Wie es mit der FFF-Organisation weitergeht ist unklar. Auf der Bundesseite steht lediglich: „Schwerin: momentan nicht da“

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