Die Kunden der Schweriner Stadtwerke müssen im neuen Jahr wieder tiefer in die Tasche greifen. Wie fast überall in Mecklenburg-Vorpommern steigen die Strompreise erneut. Der Hauptgrund für die hohen Preise ist nach wie vor die Energiewende.
Bruttopreis je Kilowattstunde knackt die 30-Cent-Marke
Wer in Schwerin Strom von den Stadtwerken bezieht, erhielt die Tage Post. Die Preise für eine Kilowattstunde steigen demnach von 28,56 Cent auf 30,14 Cent. Also um 1,58 Cent. Das ist eine Teuerungsrate von ca. 5,5 Prozent und liegt deutlich über der allgemeinen Inflationsrate.
Die Stadtwerke rechtfertigen sich in ihrem Schreiben. Neben den gestiegenen Rohstoffpreisen seien auch die CO2-Zertifikate teurer geworden. Darüber hinaus weisen die Stadtwerke darauf hin, dass der Grundpreis durch höhere Netzentgelte gestiegen sei.
Staatliche Belastung liegt bei 46 Prozent
Etwa 46 Prozent des Strompreises bestehen aus staatlichen Abgaben. Dazu zählen Stromsteuer, EEG-Umlage, KWK-Umlage, §19-Umlage, Offshore-Netzumlage, Umlage für abschaltbare Lasten, Konzessionsabgabe und Umsatzsteuer. Die Netzentgelte für Bau, Betrieb und Wartung der Leitungen belaufen sich auf ca. 25 Prozent . Nur 29 Prozent der Kosten entstehen durch Beschaffung und Vertrieb.
Besonders stark ist der Wert der Offshore-Umlage gestiegen. Dieser hat sich von 0,037 Cent je Kilowattstunde auf 0,416 Cent je Kilowattstunde dramatisch erhöht. Das ist ein gigantischer Anstieg um 1024 Prozent.
Energieminister Pegel (SPD) scheint Versprechen nicht halten zu können
Dies ist interessant, da in den letzten Jahren zahlreiche Offshore-Anlagen ans Netz gingen. Das spanische Offshore-Windprojekt „Wikinger“ vor der Ostseeküste, bestehend aus 70 Windkraftanlagen, wurde erst wenigen Tagen in Betrieb genommen. Laut NDR sollte „Wikinger“ bei perfektem Wind Energie für rund 350.000 Haushalte erzeugen können. Im Oktober 2014 bezeichnete der Rechtsanwalt und Energieminister Christian Pegel (SPD) die Offshore-Windkraft als eine „Riesenchance für die Energiewende und ihr Gelingen“. Ferner sprach er von einer „Riesenchance für die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Bundesland“. Ob Pegel mit wirtschaftlicher Entwicklung die Eigentümerkonten von Windenergiebeteiligten meinte oder eine Riesenchance auf negative Entwicklung, war nicht eindeutig herauszuhören.
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