Schwesig für „Übergewinnsteuer“ – FDP und AfD dagegen

Eurobanknoten liegen auf einem Tisch. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration

Schwerin (dpa/mv)

In der Diskussion über eine Übergewinnsteuer hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig Unterstützung von den Linken und Grünen im Land erhalten. Die Nordost-FDP und die AfD-Landtagsfraktion machten indes ihre Ablehnung deutlich. Die SPD-Politikerin Schwesig hatte am Sonntag gesagt, es sei nicht in Ordnung, wenn Konzerne mit Spekulationen in Krisen und Krieg Gewinne machten und die Bürger die Belastung tragen müssten.

Eine Abgabe auf in Krisen erzielte übermäßige Profite müsse kommen, betonte der finanzpolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin. Damit könnten Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen, die die Steigerungen bei Energie- und Lebenshaltungskosten kaum noch schultern könnten, unterstützt werden. «Die Übergewinnsteuer wäre auch ein Beitrag für mehr soziale Gerechtigkeit.»

Die Landeschefin der Grünen, Weike Bandlow, sagte, es sei eine untragbare Ungerechtigkeit, dass Ölkonzerne infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine Rekordgewinne schrieben. Gleichzeitig litten mittelständische Unternehmen und Menschen auf dem Land unter den Energiekosten. Die Energiesteuersenkung der Bundesregierung komme nicht bei den Verbrauchern an. Mit einer befristeten Übergewinnsteuer könne verhindert werden, dass einige wenige auf Kosten der Mehrheit profitierten.

Für die FDP wäre eine Übergewinnsteuer mit einem großen Verwaltungsaufwand verbunden. Letztlich helfe sie nur dem Fiskus, nicht aber den Verbrauchern, sagte Parteichef René Domke.

Der AfD-Abgeordnete Martin Schmidt nannte die Einführung einer Übergewinnsteuer «wirtschaftlichen Unfug». Eine Abgabe auf angeblich in Krisen erzielte Zusatzprofite sei ein staatlicher Angriff auf die freie Marktwirtschaft. «Wenn es etwa um die Unterstützung von Haushalten mit kleinen und mittleren Einkommen geht, helfen gezielte Steuersenkungen.»

Mit Blick auf die gestiegenen Lebensmittelpreise schloss sich der CDU-Abgeordnete Marc Reinhardt Forderungen nach Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel an. Eine Entlastung der Verbraucher bei Gütern des täglichen Bedarfs sei überfällig, gerade für Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen. Eine Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel sei pragmatisch und schnell umsetzbar.

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