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Wöbbelin/Güstrow (dpa/mv)
In Mecklenburg-Vorpommern hat die Spargelsaison begonnen. Als erster Betrieb im Nordosten startete am Donnerstag der Hof Denissen in Wöbbelin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) die Ernte des begehrten Stangengemüses. Der frühe Beginn sei aber nur auf den Feldern möglich, auf denen der Spargel zusätzlich durch sogenannte Folientunnel vor den aktuellen Nachtfrösten geschützt sei, sagte Hofbetreiberin Michaela Denissen. Nach ihren Angaben sind 12 der insgesamt 65 Hektar mit Spargel bestellten Anbaufläche des Hofes mit solchen Aufbauten ausgestattet.
Hof Denissen gehört zu den größten Spargelanbauern in Mecklenburg-Vorpommern. Das Unternehmen vermarktet seine Produkte zum Großteil regional, findet in der Gastronomie wegen der coronabedingten Zwangsschließungen aktuell aber weniger Abnehmer als in früheren Jahren. «Auch unsere eigene Hofgastronomie leidet unter diesem Zustand. Wir hoffen, dass die Restaurants zur Hochzeit des Spargels im Mai wieder offen sind», sagte Denissen.
Doch gehe sie davon aus, dass auch zuvor schon die Nachfrage hoch und der Absatz gesichert ist. «Die Leute wollen Spargel essen. Und in der Corona-Krise haben sich viele wieder notgedrungen darauf besonnen, öfter zu Hause zu kochen», erklärte die Hof-Betreiberin, die nach eigenen Worten auch in diesem Jahr vor allem Erntehelfer aus Süd- und Osteuropa einsetzen wird. Einige seien bereits da.
Andere Anbauer wie der Spargel- und Kartoffelhof Demmin (Mecklenburgische Seenplatte) oder das Unternehmen «Mecklenburger Frische» in Tieplitz (Landkreis Rostock) schieben den Erntebeginn wegen des kalten Wetters noch einige Tage auf. «Wir hatten morgens gerade wieder Schnee auf dem Feld. Wir hoffen, dass es nun endlich wärmer wird und wir Mitte April beginnen können, den ersten Spargel zu stechen», sagte Victoria von Hertell in Tieplitz.
In Mecklenburg-Vorpommern werden nach Angaben des Statistischen Landesamtes auf etwa 200 Hektar Spargel angebaut. In den Vorjahren wurden rund 700 Tonnen des Edelgemüses geerntet, das je nach Qualität zum Preis zwischen 9 und 14 Euro je Kilogramm angeboten wird. Die Ernte dauert traditionell bis zum Johannistag am 24. Juni.