STRALSUND. In der Hansestadt am Sund mehren sich die Proteste gegen die Corona-Politik der Regierung. In der Nacht zum 15.02.2021 haben Unbekannte zahlreiche Schaufensterscheiben mit Schildern versehen: „Hier stirbt der deutsche Mittelstand. „great-reset-stoppen.info“ ist dort zu lesen. Offenbar soll auf die prekäre Lage kleinerer Unternehmen und Geschäfte aufmerksam gemacht werden, die aufgrund der harten Auflagen um ihre Existenzgrundlage fürchten.
Weiterhin dramatische Lage für Einzelhandel
Von den Ladenschließungen sind nicht nur bekannte Ketten wie Adler, Klier, Vapiano, Arko, Hussel und Eilles betroffen, sondern auch vor allem kleine Händler und Dienstleister. Die Arbeitslosenquote in Mecklenburg-Vorpommern ist laut „Statista“ im Januar 2021 auf 8,6 Prozent geklettert. Die Quote dürfte in der ersten Hälfte des Jahres eklatant in die Höhe klettern: Das „Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Corona-Pandemie im Insolvenzrecht“ vom 28.3.2020 erlaubt eine Aussetzung der Insolvenzpflicht bis zum 30. April 2021. Pleite-Unternehmen ist es so noch gestattet, länger als üblich ihren Betrieb weiter zu betreiben – das drohende Unternehmens-Aus wird so jedoch für viele Unternehmer nur zeitlich nach hinten verlagert.
„Great Reset“? Was ist das?
Die angegebene Internetseite führt zu einer Seite, die in Wien auf einen Herrn Jakob Gunacker angemeldet ist. Diesem sagen verschiedene Quellen Nähe zur rechten Aktivistenbewegung der Identitären nach. Die Seite warnt vor den Folgen des sogenannten „Great Reset“. Dieser führe zur Aufhebung der Souveränität der Völker durch ein globales, paternalistisches Regime, das den Menschen zum „austauschbaren Konsumsklaven“ degradiere. Die Seite gibt entsprechende Befürchtungen der Initiatoren wieder und macht Flugzettel sowie eine Petition zugänglich. Das Schlagwort vom „Great Reset“ geht auf das gleichnamige Buch von Klaus Schwab dem Begründer des Weltwirtschaftsforums (World Economic Forum) zurück. Darin wird für einen Umbau der globalen Ordnung im Sinne von Zentralismus, der weltweiten Umverteilung von Vermögen und der Ökologie geworben. Kürzlich erst sprach Angela Merkel (CDU), deren Direktwahlkreis in Stralsund liegt, auf einer digitalen Konferenz mit Klaus Schwab zum zum Thema „Great Reset“. Merkel erklärte dort ihre internationalen Interessen.
Stralsund beliebtes Ziel von Aktivisten
Bereits in der Vergangenheit haben verschiedene Akteure ihren Protest gegen die Corona-Politik auf verschiedenen Wegen artikuliert. Im Mai 2020 platzierten Identitäre einen Grabstein vor Angela Merkels Büro (hier klicken). Es werden aber auch häufig Banner aufgehängt (hier klicken). Darüber hinaus macht die Bürgerbewegung MV-HST mit ihren Montagsdemos regelmäßig von sich reden.