Nach einem leichten Wachstum im ersten Halbjahr dieses Jahres hat die stark nachgefragte Sommersaison die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern deutlich ins Plus geführt. Laut aktuell veröffentlichten Zahlen des Statistischen Amtes wurden zwischen Januar und Juni dieses Jahres in den größeren gewerblichen Tourismusbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern rund 11,8 Millionen Übernachtungen gezählt. Das sind 0,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Allerdings bleibt das Wachstum im Nordosten hinter dem für Deutschland ausgewiesenen Zugewinn von vier Prozent bei den Gästeübernachtungen zurück. Die Zahl der ausländischen Gäste stieg im ersten Halbjahr wiederum um rund acht Prozent auf rund 150.000. Dazu Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern: „Wir haben eine sehr gute Halbjahresbilanz. Die Ankünfte und Übernachtungen liegen nicht nur über den Vorjahreswerten, sie liegen auch einen Wimpernschlag über den Werten des bisherigen Rekordjahres 2016. Die sehr warmen und trockenen Wochen in den Hauptreisemonaten Juli und August lassen zudem weitere Steigerungen erwarten.“
Der Präsident des Landestourismusverbandes Wolfgang Waldmüller sagte: „Der Supersommer hat geholfen, die teilweise nicht zufrieden stellenden Vorbuchungszahlen auszugleichen. Das Wetter zog viele Spontanurlauber an Küste und Seen, was die Mitarbeiter der Branche aber auch vor zusätzliche Herausforderungen stellte und einen erhöhten Einsatz erforderte. Zudem zeigen sich in derart intensiven Saisonzeiten auch die Probleme der Branche deutlich – angefangen von der Infrastruktur bis hin zur Personalsituation in einigen Betrieben. Was für den Moment von der Sonne überblendet wurde, verlangt nach schnellen Lösungen und einer verstärkten Hinwendung zum für unser Land so wichtigen Tourismus. Wir bauen auf die neue Landestourismuskonzeption und ihre Umsetzung.“
Erstes Halbjahr: Städte, Jugendherbergen, Campingplätze und der internationale Bereich legen zu
Die Mecklenburgische Ostseeküste (+3,3 Prozent), Westmecklenburg (+6,0 Prozent) und das Vorpommersche Festland (+2,9 Prozent) stützen das Wachstum von Januar bis Juni. Rückgänge gab es auf Rügen (-3,7 Prozent), auf der Insel Usedom (-1,9 Prozent) und in geringem Maße auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst (-0,4 Prozent) sowie in der Mecklenburgischen Seenplatte und der Mecklenburgischen Schweiz (-0,1 Prozent).
Fast alle größeren Städte des Urlaubslandes konnten in den ersten sechs Monaten des Jahres erneut Zuwächse bei den Übernachtungszahlen verzeichnen. Greifswald liegt dabei mit einem Zuwachs von 18,3 Prozent an der Spitze. Auch die Hansestädte Wismar (+10,1 Prozent), Stralsund (+1,7 Prozent) und Rostock (+4,1 Prozent) legten merklich zu. Die Landeshauptstadt (+3,5 Prozent) verzeichnete ebenfalls positive Übernachtungszahlen. Für Neubrandenburg meldete das Statistische Amt ein Minus von 4,8 Prozent.
Bei den Unterkunftsarten bewegten sich die Jugendherbergen (+11,6 Prozent), die Campinglätze (+7,6 Prozent) sowie die Vorsorge- und Rehabilitationskliniken (+1,5 Prozent) im ersten Halbjahr bei den Übernachtungen im positiven Bereich. Hingegen gab es leichte Rückgänge bei den Hotels (-2,2 Prozent) sowie bei Ferienhäusern und -wohnungen (-2,3 Prozent).
Erfreulich entwickelten sich die Gästeübernachtungen aus dem Ausland: In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden rund 375.000 Übernachtungen von rund 150.000 Gästen verzeichnet – das sind 8,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die höchsten Zuwächse aus den für Mecklenburg-Vorpommern wichtigsten Herkunftsländern erzielten die Niederlande (+26,9 Prozent). Auch Österreich (+2,8 Prozent) und die Schweiz (+3,7 Prozent) konnten Zuwächse erzielen. Der dänische Markt hält das Vorjahresniveau (-0,1 Prozent), wohingegen die Übernachtungen aus Schweden um 8,5 Prozent zurückgingen.