Über 100 000 Erstgeimpfte: Anrufe bei Hotline verzehnfacht

Foto: Bodo Schackow/dpa-zentralbild/dpa

Rostock (dpa/mv)

Bei der zentralen Hotline des Landes zur Vergabe von Corona-Impfterminen rufen nach der Erweiterung der Impfberechtigung deutlich mehr Menschen an. «Das Volumen der Anrufe im Call-Center hat sich in den vergangenen Tagen verzehnfacht», teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch auf Anfrage in Schwerin mit. Allein am Dienstag seien mehr als 36 700 Anrufe eingegangen – den Angaben zufolge etwa so viele wie im ganzen Monat Januar.

Einige Landkreise kümmern sich bereits selbst um die Vergabe von Impfterminen für die Menschen, die zuletzt neu für Corona-Impfungen zugelassen wurden – Beschäftigte von Grund- und Förderschulen sowie Kindertageseinrichtungen. Der Kreis Vorpommern-Rügen hatte wegen der Schwierigkeiten bei der zentralen Vergabe am Mittwoch ein solches Vorgehen angekündigt. Laut Gesundheitsministerium wurde das Call-Center-Personal kürzlich um 15 auf 140 Mitarbeiter aufgestockt; weitere Aufstockungen seien in Planung.

Unterdessen haben in Mecklenburg-Vorpommern bereits mehr als 100 000 Menschen eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Bis einschließlich Dienstag wurde die erste Injektion nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) 100 038 Menschen verabreicht – das entspricht 6,2 Prozent der Bevölkerung. Eine zweite Dosis haben demnach 55 150 Menschen erhalten, was 3,4 Prozent entspreche.

Der Hausärzteverband des Landes forderte, sofort flächendeckend bei den Impfungen einbezogen zu werden. Es sei jetzt die Zeit, sich auf die versprochenen größeren Impfstoffmengen vorzubereiten. Der Verband kritisierte schwerfällige bürokratische Strukturen, die auch daran schuld seien, dass das Land beim Impftempo im Vergleich mit anderen Bundesländern mittlerweile zurückgefallen sei.

Der Bürgermeister von Hiddensee, Thomas Gens, sprach sich ebenfalls für die Beteiligung der Hausärzte ein. Alles andere wäre «lebensfremd und nicht im Sinne eines wirksamen Pandemie–Schutzes». Auf Hiddensee impften am Mittwoch ein mobiles Impfteam sowie der Inselarzt in seiner Praxis mehr als 100 Menschen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern unterdessen erneut gesunken. Am Mittwoch meldete das Lagus landesweit 58,2 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche – am Vortag lag der Wert den Angaben zufolge 4,3 Punkte höher.

Das Lagus meldete landesweit 185 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden und damit 63 weniger als vor einer Woche. Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 wurden den Angaben zufolge in Mecklenburg-Vorpommern 26 145 Ansteckungen verzeichnet. Die Zahl der registrierten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg um 3 auf 792. Als genesen gelten 23 169 Menschen. Derzeit werden 245 Patienten in Kliniken behandelt – das sind 14 weniger als am Vortag; 40 von ihnen liegen auf Intensivstationen, 11 weniger als zuvor.

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