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Schwerin (dpa/mv)
Die Corona-Pandemie könnte nach Einschätzung der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (KGMV) Kliniken in eine bedrohliche Situationen durch Unterfinanzierung bringen. Hintergrund sei, dass die sogenannte Freihaltepauschale für nicht belegte Betten die entstehenden Verluste nicht ausgleiche, sagte KGMV-Geschäftsführer Uwe Borchmann der Deutschen Presse-Agentur. Für große Kliniken greife die Pauschale erst, wenn 75 Prozent der Intensivbetten belegt sind, bei kleineren Kliniken erst bei 85-prozentiger Belegung. Darunter gebe es keine Gegenfinanzierung. Zwar bestehe die Hoffnung, dass der Bund im kommenden Jahr die Einnahmeausfälle kompensiere, aber das stehe noch nicht fest.
Für die Kliniken bestehe das Problem, dass schon bei nicht-intensiver Behandlung eines Covid-19-Patienten andere Betten und Zimmer freigemacht müssten, um weitere Patienten zu schützen. «Ein Covid-19-Patient schränkt den Regelbetrieb schon massiv ein», sagte Borchmann. Liege ein Patient auf einer Intensivstation, binde das enorm viel Personal. Bei Beatmungspatienten werde das noch einmal verschärft. Diese Situation werde dadurch verschärft, dass manche Kliniken schon finanzielle Probleme haben, weil manche Patienten aus Angst vor einer Ansteckung nicht mehr in die Klinik gehen wollen.