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Schwerin/Neubrandenburg (dpa/mv)
In Mecklenburg-Vorpommern wird der Bestand des streng geschützten Rotmilans (Milvus milvus) neu erfasst. Wie ein Sprecher der Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (OAMV) am Mittwoch erklärte, werden die Horste der Greifvögel von Fachleuten registriert und wenn möglich die «Bewohner» gezählt. Anlass sei eine unabhängige Bestandsaufnahme, um die Schutzmaßnahmen für die Rotmilane künftig genauer anzupassen.
Nester der Greifvögel, die durch ihren gegabelten Schwanz auffallen, sind auch immer wieder Anlass für Auseinandersetzungen von Vogelfreunden und Anwohnern mit Investoren von Windkraftanlagen, da die Windräder strenge Sicherheitsabstände zu den Vorkommen halten sollen. In Deutschland gibt es nach Schätzung von Fachleuten etwa 15 000 Brutpaare der Vögel, die auch Gabelweihe oder Roter Milan genannt werden. Die Hauptvorkommen liegen in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, wie der OAMV-Sprecher sagte.
Im Nordosten war die Zahl der Brutpaare zuletzt 2009 erfasst worden: Damals wurden etwa 1500 Brutpaare gezählt. Rotmilane sind Zugvögel, die im Winter nach Südeuropa und Nordafrika ziehen und zum Teil schon im Februar zurückkommen. Einige überwintern auch. Sie fressen vor allem Mäuse und benötigen bewirtschaftetes Grünland.
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