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Schwerin (dpa/mv)
Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern lehnt eine vierwöchige Verlängerung der ursprünglich bis zum 14. Februar geplanten harten Corona-Schutzmaßnahmen ab. Die bisher vorliegenden Entwürfe für den Corona-Gipfel von Bund und Ländern lösten in den betroffenen Branchen, und nicht nur dort, blankes Entsetzen aus, sagte der Geschäftsführer des Unternehmerdachverbandes VU, Sven Müller, am Mittwoch in Schwerin. «Ein Lockdown bis zum 14. März wirkt wie der letzte Sargnagel, gerade für die kleineren Betriebe des Handwerks, des Einzelhandels sowie der Gastronomie/Hotellerie.»
Müller äußerte die Hoffnung, dass die Regierungschefs der Länder und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) den Sorgen der Unternehmen Rechnung tragen und andere Beschlüsse fassen. «Ansonsten sehen wir wirklich schwarz.» Am Vortag hatte sich der Verbandschef für regionale Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen nach bundesweit einheitlichen Grundsätzen ausgesprochen. Die Schritte heraus aus dem Lockdown müssten an das jeweilige Infektionsgeschehen vor Ort angepasst werden. Ein solcher von der Wirtschaft und auch einigen Länderchefs geforderter Perspektivplan ist bislang aber nicht in Sicht.
In einem Beschlussentwurf für die Bund-Länder-Beratungen am Nachmittag, der am Mittwochmorgen vom Kanzleramt an die Länder verschickt wurde und der der Deutschen Presse-Agentur aus mehreren voneinander unabhängigen Quellen vorlag, wird grundsätzlich eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 14. März vorgeschlagen.
Friseursalons sollen dem Entwurf zufolge unter Auflagen ab 1. März wieder öffnen dürfen. Über die schrittweise Rückkehr zum Präsenzunterricht an Schulen und die Ausweitung des Angebots der Kindertagesbetreuung sollen die Länder im Rahmen ihrer Kultushoheit eigenständig entscheiden. Endgültige Entscheidungen sind erst am Ende der Beratungen, die um 14.00 Uhr beginnen sollen, zu erwarten.
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