BERLIN/SCHWERIN. Der Streit, wann die 2017 abgesackte Autobahn 20 bei Tribsees wieder voll befahrbar ist, spitzt sich weiter zu. Nachdem Landesverkehrsminister Christian Pegel (SPD) gegenüber der Ostsee-Zeitung angedeutet hatte, die Fertigstellung des abgesackten Teilstücks werde erst 2025 fertig, weil der Bund ab 2021 den Autobahnbau übernehme, meldet sich nun Berlin zu Wort.
AfD stellte Kleine Anfrage
Laut der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Leif-Erik Holm, die dem Nordkurier vorliegt, geht das Verkehrsministerium weiter davon aus, die Reparatur werde 2023 abgeschlossen.
Der AfD-Politiker ist empört: „Es kann doch wohl nicht wahr sein, dass Landes- und Bundesregierung völlig verschiedene Vorstellungen davon haben, wann die vor zwei Jahren abgesackte A20 bei Tribsees wieder voll befahrbar ist“, sagte Holm dem Blatt. Die Bürger hätten ein Recht zu erfahren, wie lange sie denn nun mit Behelfsbrücken und Staus leben müssten. Holm forderte ein Expertengutachten, wie es zum A20-Desaster kommen könnte. Doch das lässt bis heute auf sich warten.
Wird der Clinch zwischen Berlin und Schwerin zum Politikum?
Der Streit mit Berlin könnte auch auf die rot-schwarze Koalition in Schwerin Auswirkungen haben. Das Verhältnis zwischen SPD-Chefin Manuela Schwesig und ihrem CDU-Pendant Vincent Kokert gilt mittlerweile als belastet. Zuletzt hatte Schwesig die CDU brüskiert, nachdem sie ohne Rücksprache eine Neuverhandlung über die Schließung der Geburtenstation in Crivitz verlangt hatte – nachdem CDU-Gesundheitsminister Harry Glawe bereits die Schließung verkündet hatte. Gut möglich also, dass sich bald nicht nur die Frage stellt, wann die A20 fertig wird, sondern auch die Schweriner Landesregierung fertig hat.