Die Koalitionäre CDU und SPD im Deutschen Bundestag und das Bundeswirtschaftsministerium beschlossen eine Novelle zur Wiedereinführung der Meisterpflicht für 12 Gewerke. Berufe wie der Fliesenleger oder Orgelbauer sollen nun wieder meisterpflichtig werden.
Die ersten Stimmen von Politikern in Mecklenburg-Vorpommern zeigen sich erfreut. Der CDU-Landtagsabgeordnete Wolfgang Waldmüller äußerte sich in einer Pressemitteilung: „Seit 2004 ist der Lehrlingsmarkt erheblich unter Druck geraten. Auch durch eine Fehlentscheidung einer rot-grünen Bundesregierung. Deswegen ist die Nachricht von der Wiedereinführung der Meisterpflicht für bestimmte zulassungsfreie Gewerke eine frohe Botschaft für Mecklenburg-Vorpommern. Entsprechende Maßnahmen müssen zügig umgesetzt werden.“ Seit 2004 habe sich seine CDU-Fraktion mehrfach gegen die Lockerung der damaligen Schröder-Regierung positioniert.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Dirk Lerche äußerte sich ebenfalls öffentlich: „Meine Fraktion und ich fordern schon lange, dass alle 54 Gewerke, die 2004 zulassungsfrei geworden sind, nun wieder meisterpflichtig werden. Dies gilt für alle Berufe aus der Anlage B1 der Handwerksordnung. Anscheinend konnte oder wollte sich die Landesregierung nicht auf Bundesebene durchsetzen. Obwohl gerade Mecklenburg-Vorpommern mit seiner Grenznähe viele Probleme mit der Billig-Konkurrenz aus dem Osten hat.“ Für ihn ist der jetzige Vorstoß nur ein „Tippelschritt in die richtige Richtung“.
Claudia Müller von den Grünen kritisiert das Vorhaben. Die Bundestagsabgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern sagte: “ Eine Novelle zur Wiedereinführung der Meisterpflicht geht an den eigentlichen Herausforderungen des Handwerks vorbei, denn die Wiedereinführung der Meisterpflicht wird nicht automatisch dazu führen, dass die Engpässe im Handwerk behoben werden. Die Fachkräfte, die schon abgewandert sind, werden so leider nicht zurückgewonnen. Zudem braucht es ein Bündel an zielgerichteten Maßnahmen, um den Mangel an Fachkräften und Auszubildenden zu lindern und das Handwerk bei Digitalisierung und Klimaschutz zu unterstützen.“