Wissenschaftler: CDU droht gute Position zu verspielen

Schwerin (dpa/mv)

Die CDU Mecklenburg-Vorpommern droht nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Wolfgang Muno mit ihren Personalproblemen an der Spitze, ihre gute Ausgangsposition für die Landtagswahl 2021 zu verspielen. Erst verließ Partei- und Fraktionschef Vincent Kokert Anfang im Januar überraschend und ohne tiefergehende Begründung die Landespolitik, im Juni musste Philipp Amthor nach Lobbyismus-Vorwürfen kurzfristig seine Kandidatur für den Landesvorsitz aufgeben, nun trat Lorenz Caffier nach einem Waffenkauf bei einem möglicherweise rechtsextremen Händler zurück.

«Mit solchen personellen Problemen zeigt die CDU kein gutes Bild im Vergleich zu einer geschlossenen SPD mit einer sehr beliebten Ministerpräsidentin Manuel Schwesig», sagte Muno am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Bei der jüngsten Umfrage habe die CDU MV bei 29 Prozent gelegen, als stärkste Partei im Land. Sie profitiere zudem vom positiven Bundestrend und stehe auf kommunaler Ebene landesweit gut da.

Allerdings habe Schwesig zuletzt etwa 70 Prozent Zustimmung erhalten und könne sich als Krisenmanagerin in der Corona-Pandemie profilieren, während Herausforderer Michael Sack (CDU) auf Landesebene kaum bekannt und nicht präsent sei. «Es sind noch einige Monate hin, aber die CDU muss Kurs finden und halten, inhaltlich wie personell, will sie Erfolg bei der Landtagswahl haben», sagte Muno.

Die Landtagswahl soll im Herbst 2021 stattfinden. Es bleibe die Frage offen, wie sich Sack auf Landesebene präsentieren und profilieren wolle, sagte Muno. «Neuer Innenminister wäre sicherlich eine Gelegenheit gewesen.» Sack, Landrat von Vorpommern-Greifswald, hatte dazu noch am Dienstag gesagt: «Mein Ziel ist nicht Minister zu werden, mein Ziel ist Ministerpräsident zu werden.»

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