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Schwerin/Rostock (dpa/mv)
Die Forderung der Ärzteverbände Mecklenburg-Vorpommerns, die Medizinerausbildung in Rostock und Greifswald spürbar auszuweiten, findet in der Landespolitik keine Unterstützung. Wie Ärztekammer und Kassenärztliche Vereinigung am Donnerstag mitteilten, lehnte die Enquete-Kommission des Landtags zur Zukunft der medizinischen Versorgung im Land in der Sitzung am Vortag den Antrag auf stufenweisen Erhöhung der Studienplätze ab.
Die Ärzteverbände hatten vorgeschlagen, die Zahl der Plätze in den kommenden beiden Jahren um jeweils 25 Prozent zu erhöhen und jeden zweiten Platz für Bewerber aus dem Nordosten zu reservieren. Den Angaben zufolge nehmen an den Universitäten in Rostock und Greifswald jährlich etwa 400 Menschen ein Medizinstudium auf.
Von Medizinexperten, Patientenvertretern und Kommunalpolitikern werde der Ärztemangel als eines der vorrangig zu lösenden Probleme benannt. «Umso erstaunlicher ist es, dass nunmehr die Mehrheit der Mitglieder der Enquete-Kommission gegen diese gesicherten Erkenntnisse votiert», teilten die Ärzteverbände in einer Erklärung mit. Jüngsten Erhebungen zufolge geht mehr als ein Drittel der landesweit rund 1200 Hausärzte in den nächsten 15 Jahren in den Ruhestand. Auf dem Land finden ausscheidende Mediziner häufig keine Nachfolger. An den 37 Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben der Krankenhausgesellschaft aktuell knapp 300 Arztstellen unbesetzt.