HR/Schwerin. 26.11.2023

Mit großem Abstand fuhr die SPD 2021 in den Schweriner Landtag ein. Spitzenkandidatin Manuela Schwesig reizte ihren Amtsbonus aus und brachte den Sozialdemokraten 39,6% der Zweitstimmen. Doch die Zeiten scheinen vorbei. Die neuen Zahlen beim Forschungsinstitut Civey katapultieren die SPD am Freitag auf 18,5% runter. Stärkste Kraft im Land war die AfD mit bis zu 36% (hier klicken). Die Verhältnisse haben sich umgekehrt.

Umfragen

In den vergangenen Monaten brachten neue Umfragewerte spektakuläre Gegenentwicklungen hervor. Ende September publizierte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap noch Werte von 32% für die AfD und 23% für die SPD. Das Umfragetool Civey brach am Donnerstag alle Rekorde der AfD. Glatte 36% zeigte der Balken der AfD an. Die rot-rote Koalition genießt nur noch Rückhalt bei 28,5%. Zuletzt forderte die AfD deshalb Neuwahlen in Schwerin (hier klicken).

AfD stünde kurz vor der alleinigen Macht

Politikanalysten übernehmen deshalb jetzt ähnlich wie in Sachsen schon ein neues Szenario, das gar nicht mehr völlig absurd erscheint. Nicht nur die Grünen und FDP scheiden aus dem Landtag aus und fallen unter die 5% Hürde. Mit der Spaltung der Linkspartei könnten auch Linke und die neu zu gründende Wagenknechtpartei (eventuelle Parteigründung aus dem Verein Bündnis Sarah Wagenknecht) unter die 5% Hürde fallen. Dies hätte zur Bedeutung, dass nur noch drei Parteien im Schweriner Schloss übrig blieben. Es gäbe dann wahrscheinlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen der AfD mit einem Bündnis aus SPD und CDU. Sollte die AfD auch nur wenige Prozentpunkte mehr haben, würden sie alleinig regieren können. Laut der aktuellen Civey-Statistik wäre Schwarz-Rot nur ein Prozentpunkt vor der AfD.